Paukenschlag in der Gastro-Welt: «Wir haben McDonald’s von der Spitze verdrängt», verkündet Migros-Marketingchef Hansueli Siber gestern in Zürich.
Es geht um 765 Millionen Franken. So hoch sind die Einnahmen aller Restaurants und Take-aways der Migros im letzten Jahr. McDonald’s hat 30 Millionen weniger eingenommen. Die Migros selber will das gar nicht an die grosse Glocke hängen: «Es geht uns nicht um die schiere Grösse, sondern um ein ausgewogenes Angebot», dämpft Siber ab.
Doch wer die Zahlen im Jahresbericht genau anschaut, stockt: Dort ist beim Gastroumsatz nur von 676 Millionen Franken die Rede. Wie kommt Siber auf die 765 Millionen? «Im Jahresbericht haben wir die Gastroketten Cha Cha, Kaimug, Chickeria und Molino noch nicht integriert. Sie machten 89 Millionen Franken Umsatz», sagt er zu BLICK.
Der Detailriese kann sich durchaus eine gewisse Bescheidenheit leisten. Schliesslich war 2014 trotz Einkaufstourismus und schwacher Konjunktur wieder ein Rekordjahr. Der Umsatz beträgt 27,3 Milliarden Franken (+2,1%). Der Gewinn stieg um 13 Prozent auf 870 Millionen Franken. Inzwischen beschäftigt die Migros 97 460 Personen, davon 3650 Lehrlinge.
Auch die ersten Monate des laufenden Jahres sind ermutigend: «Wir haben uns gut vom Franken-Schock erholt», sagt Migros-Chef Herbert Bolliger. Er ist «überzeugt, dass sich der Einkaufstourismus einpendeln wird».