Migros-Handelschef
«Die Situation ist dramatisch!»

Dem Schweizer Detailhandel machen sinkende Preise, ein starker Franken, der Einkaufstourismus und die Verlagerung des Geschäfts ins Internet zu schaffen.
Publiziert: 16.08.2015 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:49 Uhr

«Die Situation im Non-Food-Bereich ist dramatisch», sagte Migros-Handelschef Dieter Berninghaus. Das erfordere nachhaltige Antworten - und zwar sehr rasch, so Berninghaus in dem Interview mit den Zeitungen «SonntagsZeitung» und «Matin Dimanche». Bei Globus habe der bisherige Chef Jean-François Zimmermann nach neun Jahren im Unternehmen selbst entschieden zu gehen.

«Er hat die Integration von Schild in Globus in den letzten zwei Jahren gut begleitet. Globus steht solide da, gewinnt sogar in der gegenwärtig sehr angespannten Lage im Detailhandel Marktanteile», sagte Berninghaus. Aber die nächsten drei Jahre würden anspruchsvoll.

Globus hatte am vergangenen Dienstag bekannt gegeben, dass Zimmermann durch den bisherigen Schild-Leiter Thomas Herbert ersetzt werde. Die Modekette Schild war Anfang 2014 von der Warenhausgruppe Globus übernommen wurden.

Einen Abbau von Filialen bei Schild gebe es nicht, sagte Berninghaus. Die 34 Geschäfte seien relativ zum Markt sehr gut unterwegs und würden auf Vorjahresniveau liegen. Allerdings müssten die Synergien zwischen Globus und Schild besser genutzt werden. Derzeit würden die beiden Firmen erst einen Teil ihres Einkaufs gemeinsam machen.

Ob es in den zentralen Strukturen Anpassungen brauche, müsse Thomas Herbert entscheiden, sagte Berninghaus. Auf die Frage nach einem Stellenabbau sagte der 50-jährige Deutsche: «Entschieden ist bisher nichts. Es wird sich zeigen.»

Beim Internetauftritt von Globus brauche es ebenfalls rasche Verbesserungen. «Der Onlineanteil von Globus liegt im einstelligen Bereich - die Wachstumsraten sind zu tief», sagte Berninghaus.

Auch beim Migros-Möbelhaus Interio und beim Buchhändler Ex Libris hapert es: Das Geschäft in den Läden sei rückläufig. Dagegen liege man online im Plus. Bei Interio gehe er «davon aus, dass wir 2015 bei dieser Marktlage keinen Gewinn machen», sagte Berninghaus. (SDA)

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