Migros Bank macht Druck
Jetzt zahlen auch die armen Reichen Negativzinse

Privatkunden der Migros Bank mit einem Guthaben von über 1 Million Franken müssen ab Juli neu 0,75 Prozent Zinsen bezahlen. Bisher war der Freibetrag höher.
Publiziert: 15.03.2017 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:25 Uhr
Die Migros Bank gibt ab dem 1. Juli die Negativzinsen verstärkt an ihre Kundschaft weiter.
Foto: STEFFEN SCHMIDT

Die Migros Bank gibt ab dem 1. Juli die Negativzinsen verstärkt an ihre Kundschaft weiter. Privatkunden mit einem Guthaben von über 1 Million Franken müssen ab dann 0,75 Prozent Zinsen bezahlen, wie ein Sprecher auf Anfrage der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP sagte.

Firmenkunden müssen laut den Angaben ab einem Guthaben von 5 Millionen Franken diesen Negativzins berappen. Bislang galten Freibeträge von 10 Millionen Franken für Privat- und Firmenkunden.

Die Verschärfung kommt nicht überraschend. Im laufenden Jahr werde man eine Ausweitung der Negativzinsen prüfen, hatte Bank-ChefHarald Nedwed im Januar an der Bilanzmedienkonferenz angekündigt.

Bank zahlt Strafzinsen

Nachdem die Migros Bank auf ihren Guthaben bei der SNB 2015 noch innerhalb der Freigrenze geblieben war, hatte sie 2016 Strafzinsen bezahlt.

Als erste grosse Schweizer Bank hatte im November Postfinance offiziell eine Limite eingeführt, ab der sie Strafzinsen einkassiert. Ab Beträgen von einer Million Franken müssen Postfinance-Kunden eine Gebühr von einem Prozent bezahlen.

Anders als andere Institute kann Postfinance Verluste bei Kundeneinlagen nicht im Kredit- und Hypothekargeschäft ausgleichen, da für sie ein Kreditvergabeverbot gilt.

Bereits vor November verlangte die Post-Tochter von Grösstkunden und institutionellen Anlegern auf Beträgen über einem individuellen Schwellenwert eine Guthabengebühr von 1 Prozent. Andere Banken handhaben dies ähnlich. (SDA/bam)

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