Im Eingang von Blick.ch-Leser Wanja H. steht ein fast 20 Kilo schweres Paket mit 203 Sennheiser Headsets. 39.95 Franken kostet das Modell MM30i im Microspot-Onlineshop. Statt über 8100 Franken hat der 25-Jährige aber nur gut 70 bezahlt.
Nein, da gingen keine Nullen vergessen – viel mehr sind die Zahlen bei Microspot gewaltig durcheinander geraten. Pro Stück verlangte der Elektronik-Anbieter nämlich nur 35 Rappen.
«Ich habe die Kopfhörer in der Annahme bestellt, dass sie nicht versendet würden – ein Jux», sagt H. Doch noch am Abend der Bestellung habe er eine entsprechende Versandbestätigung erhalten. Vergangenen Freitag wurde das Paket zugestellt. «Das hat mich schon überwältigt.»
Ein «offensichtlicher Irrtum»
Am Montag hat H. Microspot auf den frappierenden Fehler in der Preisgestaltung hingewiesen. Auch eine Woche nach seiner Bestellung kosteten die Headsets nämlich noch immer nur 35 Rappen.
Per Mail wurde dem Business Analyst mitgeteilt, er solle die Lieferung doch bitte zurücksenden, es handle sich dabei um einen offensichtlichen Irrtum. Das ist rechtlich wasserdicht. Liegt ein solch augenfälliger Fehler vor, darf der Händler seine Ware gemäss Schweizer Obligationenrecht zurückverlangen.
An dieser Grundlage will H. nicht rütteln. Zufrieden ist er aber nicht: «Ohne mich hätte Microspot den Fehler nicht festgestellt», sagt er. «Ich hätte es lustig und sympathisch gefunden, wenn sie gesagt hätten ‹schicken Sie bitte alle Kopfhörer zurück bis auf ein Paar – das dürfen Sie behalten›.»
Ein Zehner-Nötli als Dankeschön
Doch das hat niemand gesagt. Auf telefonische Nachfrage gibts als Zeichen der Kulanz stattdessen einen Gutschein von zehn Franken. Ein Angebot, das H. ablehnt. Der Aufwand, das Riesen-Paket zur Post zu bringen, wiege schwerer.
Die Ware sei bei ihm Zuhause abholbereit. Microspot hat dazu keine Stellung genommen – auch nicht auf Anfrage von Blick.ch.