Der Umsatz stieg im per Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr auf 6,06 Milliarden Franken von 4,81 Milliarden im Vorjahr. Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel dagegen auf 516 Millionen von 791 Millionen, und unter dem Strich blieb ein höherer Reingewinn von 607 Millionen Franken nach 570 Millionen.
Axpo habe in einem volatilen Marktumfeld ein gutes Ergebnis erzielt, hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Entscheidende Erfolgsfaktoren seien einmal mehr das Zusammenwirken der verschiedenen Bereiche und die internationale Diversifikation gewesen, liess sich Axpo-Chef Christoph Brand zitieren.
Das Geschäftsjahr 2020/21 war dem Unternehmen zufolge geprägt von einer hohen Volatilität der Energiepreise, die zwar insbesondere im letzten Monat der Berichtsperiode stark anstiegen sind. Dieser ausserordentlich starke Preisanstieg habe aber für eine «Ergebnisverschiebung in die Zukunft» in Höhe von 272 Millionen Franken gesorgt. Dies habe mit dem IFRS-Rechnungslegungsstandard zu tun und damit, wie die für die Absicherung eingesetzten Finanzinstrumente vor allem im Handelsgeschäft behandelt werden müssen. Daher komme die wirtschaftliche Leistung von Axpo im ausgewiesenen Ergebnis der Berichtsperiode nur unvollständig zum Ausdruck.
Ausserdem habe Axpo bisher nur beschränkt von den gestiegenen Energiepreisen profitiert, hiess es weiter. Denn der Strom aus den eigenen Kraftwerken wird bis zu drei Jahre im Voraus verkauft. Das höhere Preisniveau werde sich aber in den kommenden Jahren positiv auf das Ergebnis auswirken.
Während die Gesamtleistung in Franken angesichts des Preisanstiegs deutlich zulegte, ging die mengenmässige Produktion aus den Kernkraftwerken im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das lag vor allem an der verlängerten Revisionsabschaltung des Kernkraftwerks Leibstadt. Auch die Schweizer Wasserkraftwerke produzierten etwas weniger Strom, während die Produktion aus erneuerbaren Quellen zunahm.
In Sachen Kraftwerkspark belastete Limmern das Ergebnis. Die jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit der Kraftwerksanlagen führt zu einer ausserordentlichen Wertberichtigung in Höhe von 232 Millionen Franken, ein Grossteil entfiel auf das Pumpspeicherwerk. Denn trotz aktuell höherer Marktpreise hätten sich die prognostizierten mittel- bis langfristigen Aussichten weiter verschlechtert.
Die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten führte indes zu einer höheren Rendite der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds von 313 Millionen Franken und zu höheren Gewinnen aus dem Wertschriftenportfolio. Ausserdem kam es zu Währungsgewinnen und zu einer Entschädigung für die Übertragung des Stromnetzes an Swissgrid. So konnte das Jahresergebnis unter dem Strich verbessert werden.
Die Aktionäre - Axpo gehört den Nordostschweizer Kantonen und Kantonswerken - sollen erneut eine Dividende von 80 Millionen Franken erhalten.
Mit Blick in die Zukunft rechnet der Konzern für das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem ähnlich hohen operativen Ergebnis. Während sich der Anstieg der abgesicherten Strompreise und die erwähnte Ergebnisverschiebung positiv auswirken dürften, sei die länger als geplante Revision des Kernkraftwerks Leibstadt auch im laufenden Jahr ein negativer Faktor.
(SDA)