Die Raiffeisen-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2020 unter dem Strich etwas weniger verdient. Auf operativer Ebene legte sie allerdings deutlich zu. Auch Kundenvermögen und Hypothekarforderungen wuchsen.
Wie die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz am Mittwoch mitteilte, sank der Reingewinn um 2,5 Prozent auf 346 Millionen Franken. Der Geschäftserfolg, also das operative Ergebnis, nahm derweil um 15 Prozent auf 513 Millionen Franken zu.
Der Bruttoerfolg aus dem Zinsgeschäft und damit dem wichtigsten Ertragspfeiler stieg um 2,9 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken. Die Bankengruppe vergab auch wieder mehr Hypotheken. Das Total der Hypothekarforderungen lag per Mitte Jahr mit 187,4 Milliarden um 1,2 Prozent über dem Stand von Ende 2019, der Marktanteil in diesem Geschäft war gemäss den Angaben mit 17,6 Prozent unverändert.
Mehr Geld von Kunden
Höher waren Mitte Jahr auch die verwalteten Kundenvermögen. Sie stiegen im Vergleich zu Ende Jahr um 4,6 Prozent auf 220,7 Milliarden Franken.
Beim Ausblick ist die Genossenschaft etwas verhalten. Die Auswirkungen der Pandemie im zweiten Halbjahr seien «noch nicht abschätzbar». Klar ist aber: Die Gruppe gehörte zu den grossen Kreditgebern in der Krise. 1,9 Milliarden Franken an Corona-Krediten sprach das Institut. Jeder fünfte Covid-Kredit im Land ging über die Raiffeisen. In der Summe hat die Genossenschaft über 24'000 Kredite vergeben. Das durchschnittliche Volumen liegt bei 82'000 Franken. Über die Hälfte der ausgezahlten Beträge wurden auch wirklich genutzt.
Die Raiffeisen hat während der Corona-Zeit auch ein Plus bei den Online-Zugriffen verzeichnet. Die Login-Zahlen zum Online-Banking nahmen um 20 Prozent zu. Rund 300'000 Logins pro Tag verzeichnete Raiffeisen im ersten Halbjahr, wie CEO Heinz Huber an der Telefonkonferenz sagte. Einen Rückgang gab es derweil bei den Bargeldbezügen am Automaten.