Mega-Busse gegen Swisscom
Wird jetzt der Fussball schlechter?

Wird die 143-Mio-Busse der Weko Realität, könnte das schmerzhafte Folgen für Schweizer Fussball- und Eishockey-Clubs haben.
Publiziert: 24.07.2015 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:52 Uhr
Brutalo-Foul: Die Weko will der Swisscom wegen Teleclub die rote Karte zeigen.
Foto: Keystone

Mit grosser Wahrscheinlichkeit erhält die Swisscom im September eine 143-Millionen-Busse von der Wettbewerbskommission (Weko). Kürzlich ist beim Telekom-Riesen der Entwurf zur Stellungnahme eingegangen, wie am Donnerstag bekannt wurde.

Es geht um die Rechte für Schweizer Fussball- und Eishockey-Übertragungen im TV. Die Swisscom soll laut Weko eine marktbeherrschende Stellung haben. Die Kabelnetzbetreiber, allen voran UPC Cablecom, haben die Untersuchung angestossen.

Die Swisscom-Tochter Cinetrade hat sich die Exklusivrechte für die Sportübertragungen vor vier Jahren im Bieterverfahren ersteigert. Kabelnetzkunden haben nur beschränkten Zugang auf die Spiele. Sie müssen zur Swisscom wechseln, wenn sie alles sehen wollen. Das verstösst laut Weko gegen das Kartellgesetz.

Sinkt der Preis für Übertragungsrechte?

Beobachter gehen davon aus, dass das Verfahren in die Länge gezogen wird. Denn die Swisscom wird sich voraussichtlich vor Gericht dagegen wehren. Für die Sportclubs könnte sich das verheerend auswirken.

Bei der Sportvermarktungsfirma Infront Ringier* ist man überzeugt, dass die daraus entstehende Unsicherheit «den Preis für die Übertragungsrechte drückt». 2017 läuft beispielsweise der Vertrag zwischen der Swiss Football League und der Swisscom aus. Eine neue Ausschreibung für die folgenden Saisons dürfte bereits im Frühling beginnen, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.

Ein beträchtlicher Teil des Geldes fliesst in die Clubs. Sie brauchen die Einnahmen, um die Ausfälle zu kompensieren, die durch fehlende Zuschauer in den Stadions entsteht, die das Spiel lieber am TV verfolgen.

*Ringier ist Herausgeberin von Blick.ch

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