Der Rückgang bei den Werbeeinnahmen verlaufe «schneller und dramatischer» als erwartet, begründete Wappler am Dienstag in der Sendung «Rendez-vous» von Schweizer Radio SRF die entsprechenden Beschlüsse der SRF-Geschäftsleitung. Das zweite Sparpaket im Umfang von 50 Millionen Franken für das Jahr 2020 war am Montag bekannt geworden. Daran muss SRF als grösste Unternehmenseinheit 16 Millionen Franken beisteuern, wie es auf srf.ch hiess.
Nebst der Verzichtsplanung im Programm hat Wappler am Dienstag auch erste Massnahmen im Personalbereich kommuniziert. So werden Mitarbeiter, die pensioniert werden, nicht ersetzt. Neueinstellungen nach Kündigungen werden um drei Monate hinausgezögert. Zudem will SRF bei den Spesen der Mitarbeitenden sparen.
In welcher Grössenordnung sich der Stellenabbau beim zweiten Sparpaket bewegen wird, ist noch offen. Ein wesentlicher Teil der Reduktion soll über natürliche Abgänge erreicht werden.
Bereits 2018 lancierte die SRG nach der Ablehnung der No-Billag-Initiative ein umfangreiches Spar- und Restrukturierungsprogramm in der Höhe von insgesamt 100 Millionen Franken. Diesem sollen bis 2022 rund 200 Stellen zum Opfer fallen.
Trotz der neuerlichen Sparmassnahmen will SRF die strategischen Projekte im Rahmen des digitalen Wandels planmässig umsetzen. Dazu gehört wie bereits angekündigt die Zusammenführung des Produktionszentrums tpc, der Business Services AG und SRF zur neuen Abteilung Operationen auf Anfang 2020.
In einer Mitteilung sprach der Journalistenverband Impressum von «Sparmassnahmen zur Unzeit". Ein weiterer Abbau sei nicht zu verantworten. Das Stimmvolk habe die wichtige Rolle der SRG mit dem deutlichen Nein zur No-Billag-Initiative bestätigt, die SRG dürfe deshalb den Erosionsprozess in der schweizerischen Medienlandschaft nicht zusätzlich verstärken.
Impressum verlangt, dass die Sozialpartner und die Angestellten in die Ausgestaltung der Massnahmen einbezogen werden, um Alternativen zum Stellenabbau auszuarbeiten.
(SDA)