Eine frühere Lebensgefährtin des Milliardärs scheiterte am Montag vor einem Gericht in Los Angeles mit ihrem Versuch, Redstone für unmündig erklären zu lassen. Die durch den Streit zu Berühmtheit gelangte Manuela Herzer wollte mit ihrer Klage erreichen, dass sie die ihr entzogene Aufsicht über die medizinische Versorgung des 92-Jährigen zurückerhält.
Unmittelbar nach Scheitern ihrer Klage sorgte sie für eine weitere Wendung in dem Drama und reichte eine neue Klage ein - diesmal gegen Redstones Familie, von der sie einen Anteil an dem Erbe des Milliardärs in Höhe von 70 Millionen Dollar (61,5 Millionen Euro) verlangt.
Redstone war erst im Februar als Chef der Medienkonzerne CBS und Viacom zurückgetreten und ist dort seither nur noch Ehrenvorsitzender. Er bleibt jedoch der Hauptaktionär eines Medienimperiums, dessen Wert auf rund 40 Milliarden Dollar geschätzt wird und zu dem auch das Filmstudio Paramount gehört. Wäre er für unmündig erklärt worden, hätte dies mutmasslich einen Kampf unter den Grossaktionären um die Kontrolle über das weitverzweigte Medienreich ausgelöst.
Richter David Cowan gelangte aufgrund einer aufgezeichneten 18-minütigen Video-Aussage des Greises jedoch zu dem Schluss, dass dieser durchaus noch klar in seinen Gedanken sei. Auch wenn Redstone stellenweise Probleme beim Reden gehabt habe, habe er mit «starker Überzeugung» gesprochen und sei «sehr gefasst» gewesen.
Herzer war in den Jahren 1999 bis 2001 die Frau an Redstones Seite. Nach ihrer Trennung blieben sie in engem Kontakt. Im vergangenen September übertrug er ihr die Aufsicht über seine medizinische Versorgung, die er ihr aber nur einen Monat später wieder entzog.
Dagegen klagte Herzer. Doch versuchte sie vergeblich nachzuweisen, dass Redstone im September noch zurechnungsfähig war, als er ihr ihre Aufgabe übertrug, einen Monat später aber nicht mehr, als er ihr die Aufsicht wieder nahm.
Die Ex-Geliebte bezeichnete sich als Opfer von Machenschaften der 62-jährigen Tochter Redstones. Diese sei ihr «tödlicher, entschlossener Feind», hiess es in ihrer Klageschrift, in der sie einen satten Anteil an der künftigen Erbmasse verlangte. Shari Redstone habe mit einer Intrige die Bindung zwischen ihr und dem Milliardär gekappt, die «einer der hellsten Punkte» in Redstones Leben gewesen sei.