Der Verwaltungsrat der SRG SSR sei dem Vorschlag des Regionalvorstandes der SRG Deutschschweiz nach sorgfältiger Prüfung einstimmig gefolgt, sagte SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina vor den Medien. «Sie ist die richtige Person für diese anspruchsvolle Führungsaufgabe.»
Wappler habe die Mitglieder des Ausschusses im Nominationsverfahren unter anderem mit ihrer langjährigen Erfahrung im Mediengeschäft, ihrer Strategiekompetenz sowie analytischen Denkweise und Führungskompetenz überzeugt, sagte Andreas Schefer, Präsident der SRG Deutschschweiz und SRG-Verwaltungsrat.
Zudem teile sie die Haltung und Werte des Medienhauses, sei sowohl national wie international sehr gut vernetzt und habe sich in einem schwierigen medialen Umfeld behauptet.
Wappler setzte sich gegen zahlreiche Konkurrenten durch: Die Anfang Juli 40 Personen umfassende Longlist wurde auf eine Shortlist mit acht Personen reduziert - die Mehrheit davon SRF-externe Leute. Übrig blieb schliesslich ein Trio, wobei die 50-Jährige «klar als beste und geeignetste Person» herausstach, wie Schefer sagte.
Die heutige Programmdirektorin beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) wird ihre neue Funktion im Frühjahr 2019 von Ruedi Matter übernehmen, der sein Amt im März abgeben wird. Wappler werde bis dann Zeit haben, sich an Matters Seite einzuarbeiten, sagte SRG-Generaldirektor Gilles Marchand. Die genauen Modalitäten würden in den kommenden Tagen festgelegt.
Wappler wird es laut Marchand nicht an vielfältigen Herausforderungen fehlen, denn «SRG durchläuft eine richtungsweisende Phase». Er ist überzeugt, dass ihre Erfahrung, ihr Fachwissen und ihre Kenntnisse der Schweizer Verhältnisse von grossem Nutzen sein werden.
Die designierte SRF-Direktorin freute sich «riesig» über ihre Wahl und sprach von einem Privileg. Sie wolle unter anderem den Service public noch mehr schärfen und das SRF-Alleinstellungsmerkmal gegenüber den privaten Medien stärker herausstellen. «Wir wollen zeigen, was Service public und Qualitätsjournalismus bedeuten», sagte sie.
Der Service public soll dabei auch nach Innen gelebt werden. Ausserdem müssten sie in bestehenden Prozessen effizienter werden.
Die frühere SRF-Kulturchefin war im Mai 2016 zur MDR-Programmdirektorin gewählt worden. Ab November 2016 verantwortete Wappler beim MDR das TV-, Radio- und Online-Programm in den Bereichen Kultur, Jugend, Bildung und Wissen.
Sie startete ihre berufliche Laufbahn 1996 als Redaktorin beim 3sat-Format «Kulturzeit». Danach war sie unter anderem für «aspekte» und «Berlin Mitte» beim ZDF tätig.
2005 war Wappler zum Schweizer Fernsehen gekommen, wo sie zunächst als «Kulturplatz»-Redaktorin und -Produzentin und ab 2008 als «Sternstunden»-Redaktionsleiterin tätig war. 2011 wurde sie Leiterin der Abteilung Kultur von SRF. Wappler gehörte auch der SRF-Geschäftsleitung an.
Beim SRF arbeitete sie in den ersten Jahren unter anderem als Redaktorin und Produzentin des wöchentlichen Magazins «Kulturplatz» sowie als Redaktionsleiterin und Gesprächsleiterin der dreistündigen Sendung «Sternstunden».
Wappler wurde 1968 in St. Gallen geboren. Sie schloss ihr Studium der Geschichte, Kunstgeschichte, Politischen Wissenschaften und Germanistik in den 1990er-Jahren an der Universität Konstanz mit dem Magister Artium ab. Auslandsstudien führten sie an die Universität von Bristol in Grossbritannien und an die Stanford-Universität in Kalifornien.