MCH Group
Grossaktionär stellt sich gegen Murdoch-Deal

Der Einstieg vom James Murdoch und seiner Lupa Systems bei der Messebestreiberin MCH Group stösst nicht nur auf positive Reaktionen.
Publiziert: 26.07.2020 um 00:16 Uhr
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Erhard Lee von der ­Zürcher Ver­mögensverwaltung AMG, der 9,8 Prozent der MCH-Group-Aktien kontrolliert, stellt sich gegen den Einstieg von James Murdoch als Grossinvestor quer.
Foto: Keystone
Sven Zaugg

Die Basler Messe­betreiberin MCH Group mit ihrem ­lukrativen Zugpferd Art Basel und der angezählten Uhren- und Schmuckmesse Baselworld, die jüngst in «Houruniverse» umgetauft wurde, hatte vor rund zwei Wochen mit James Murdoch und seiner Lupa Systems ­endlich jenen Grossinvestor gefunden, der das angeschlagene Unternehmen retten soll.

«Lupa Systems ist bereit, 75 Millionen in unser Unternehmen und die Umsetzung unserer Strategie zu investieren, ohne mit dem Verkauf einzelner Teile zu spe­kulieren», sagt MCH-Group-Chef Bernd Stadlwieser im ­Gespräch mit SonntagsBlick.

Befürchtete Verwässerung von Aktienanteilen

Doch die Freude über den Murdoch-Deal wurde jäh getrübt: Erhard Lee von der ­Zürcher Ver­mögensverwaltung AMG hat am Donnerstag seine angedrohte Einsprache bei der Übernahmekommission deponiert. Lee kontrolliert über seine Fondsgesellschaft 9,8 Prozent der MCH-Aktien. Bereits vergangene Woche hatte er in der Presse den geplanten Einstieg von Murdoch harsch kritisiert. MCH werde unterbewertet; die Anteile der Altaktionäre würden durch die geplante Ka­pitalerhöhung stark verwässert, so Lee. Stadlwieser sagt: «Wir werden nun prüfen, was das im Hinblick auf die Generalversammlung vom 3. August bedeutet.»

Durch Lees Einsprache könnte sich das Engagement Murdochs ver­zögern. Doch die Zeit drängt: Laut Stadlwieser reicht die Liquidität des Unternehmens zwar noch bis ins erste Quartal 2021. Ohne die Murdoch-Millionen ist die Messebetreiberin danach wohl kaum überlebensfähig.

Allein dieses Jahr ver­liere die MCH Group durch die Absage nahezu ­aller Messen bis zu 180 Millionen Franken Umsatz, so Stadlwieser.
Rückendeckung erhält die Messebetreiberin vom einflussreichen US-Stimmrechtsberater ISS. Auch Ethos stellt sich hinter den Murdoch-Deal, wie der Schweizer Ak­tionärsvertreter am Freitag bekannt gab.

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