Die Hiobsbotschaft des geplanten Flottenabbaus bei Air Berlin betrifft auch den Flughafen Zürich. Neben Swiss und Edelweiss ist Air Berlin eine der Top-3-Airlines in Zürich Kloten. Der deutsche Carrier bedient aus der Schweiz Dutzende von Destinationen – die meisten davon ab Zürich. 26 Mal pro Woche fliegt Air Berlin beispielsweise direkt nach Mallorca.
«Air Berlin ist für den Flughafen Zürich sehr wichtig»
Die «Sueddeutsche Zeitung» hat heute vermeldet, dass bei Air Berlin ein rigoroser Sparplan bevorstehe (BLICK berichtete). Die Flotte könnte bis um die Hälfte zusammengestrichen werden. Rund 1000 Stellen könnten durch die Rosskur verloren gehen.
Sollte die zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft den Hub in Zürich aufgeben, hätte dies auch für die Flughafenbetreiberin Auswirkungen. «Air Berlin ist für den Flughafen Zürich sehr wichtig», sagt Flughafen-Sprecherin Sonja Zöchling auf Anfrage. «Sie war im letzten Jahr gemessen an den Passagierzahlen nach der Swiss die Nummer zwei.»
Sollte Air Berlin den Zürcher Hub tatsächlich zur Disposition stellen, könnte die Lufthansa-Gruppe in die Bresche springen. Denn: Die Lufthansa-Tochter Swiss verfolgt das Geschehen um die Konkurrentin Air Berlin mit Argusaugen. «Generell sind wir an allen Slots interessiert, die in unsere Hauptabflugszeiten fallen und unseren täglichen Betrieb verbessern.»
Slots sind Zeitfenster, in denen ein Flieger starten oder landen darf. Beim Flughafen Zürich heisst es dazu: «Wir gehen davon aus, dass Strecken, für die eine entsprechende Nachfrage besteht, auch von Airlines bedient werden.»
Jets für Eurowings
Bereits im Vorfeld der Abbaupläne wurde in deutschen Medien darüber spekuliert, dass Lufthansa der Air Berlin Gruppe 40 Jets zur Miete abnehmen könnte. Diese würden dann im Auftrag der Lufthansa-Billigline Eurowings fliegen.
Air Berlin hat seit dem Börsengang im Jahr 2006 nur einmal einen Gewinn ausgewiesen. In den letzten drei Jahren hat die Airline einen Verlust von rund 1,2 Milliarden Euro eingeflogen.