Rückkehr nach zehn Jahren
SIG Combibloc strebt an die Schweizer Börse

Der Börsengang von SIG Combibloc wird konkreter. Das Unternehmen will über ein öffentliches Angebot (IPO) den Börsengang lancieren und die Aktien an der SIX Swiss Exchange kotieren lassen. Damit kehrt es nach über zehn Jahren an die hiesige Börse zurück.
Publiziert: 03.09.2018 um 07:04 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:56 Uhr
SIG Combiblox will zurück an die Börse. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die Kotierung an der SIX Swiss Exchange soll je nach Marktbedingungen in den kommenden Monaten stattfinden, wie der Hersteller von Verpackungen und Abfüllanlagen für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie am Montag mitteilte. Über neu auszugebende Aktien im Rahmen des IPO wird ein Bruttoerlös von rund 1 Milliarde Euro angestrebt.

SIG-Chef Rolf Stangl hatte die Möglichkeit eines baldigen Börsengangs in den Medien bereits vor einigen Wochen angedeutet. Die Mittel aus dem Börsengang sollen zur Tilgung von Schulden verwendet werden. SIG strebt dabei eine Verschuldungsquote von 3 bis 3,25x an. Darüber hinaus will SIG den nächsten Schritt in der Wachstumsstrategie in Angriff nehmen und mit der Erschliessung neuer Regionen sowie der Einführung neuer Produkte weiter zulegen.

Bisheriger Besitzer will Mehrheit behalten

SIG Combibloc gehört aktuell der kanadischen Private Equity Firma Onex, welche das Unternehmen in November 2014 für rund 3,75 Milliarden Euro übernommen hatte. Verkäufer war damals die Rank Group des reichsten Neuseeländers Graeme Hart, der wiederum SIG im Jahr 2007 für 2,4 Milliarden US-Dollar erworben und von der Börse genommen hatte.

Um den Streubesitz beim Börsengang zu erhöhen, sollen allenfalls weitere bestehende Aktien aus dem Besitz des Mehrheitsaktionärs Onex und ihm nahestehenden Fonds sowie auch von Mitgliedern des Managements angeboten werden. Onex will aber abhängig vom Umfang der Emission bestehender Aktien auch nach dem Börsengang eine Beteiligung von mindestens 50 Prozent halten.

Karton-Spezialist

SIG Combibloc mit Hauptsitz in Neuhausen am Rheinfall ist einer der weltweit grössten Hersteller von aseptischen Kartonverpackungen für Getränke und flüssige Nahrungsmittel, zudem baut sie die entsprechenden Füllmaschinen. 2017 produzierte das Unternehmen, das weltweit über 5000 Mitarbeiter beschäftigt, 33,6 Milliarden Kartonverpackungen und generierte einen Umsatz von 1,66 Milliarden Euro. In den zwölf Monaten bis Ende Juni 2018 lag der Umsatz mit 1,67 Milliarden etwas höher.

Im Vergleich dazu hatte SIG im letzten Jahr der Kotierung an der SIX, also im Jahr 2007, einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro erreicht. Im Besitz der Rank Group und von Onex ab 2014 ist SIG damit im Jahr durchschnittlich um 4 Prozent gewachsen. Nach Regionen betrachtet erwirtschaftet das Unternehmen knapp die Hälfte des Umsatzes in der Region Europa/Naher Osten/Afrika, gegen 20 Prozent in Nord- und Südamerika sowie etwas über einen Drittel in Asien/Pazifik. Die um Sonderfaktoren bereinigte operative Marge (EBITDA) wird in den zwölf Monaten auf Ende Juni 2018 hin mit 480 Millionen beziffert.

Attraktive Dividenden angekündigt

Das Geschäftsmodell von SIG basiert auf den Füllmaschinen im Besitz der Kunden, welche in der Regel nur mit den Kartonmänteln und Verschlüssen von SIG verwendet werden können. Die installierte Basis an Füllmaschinen garantiert so den laufenden Verkauf von Verpackungsmänteln und Verschlüssen. Per Mitte 2018 waren in über 60 Ländern rund 1'150 Füllmaschinen im Einsatz, die innert zwölf Monaten rund 35 Milliarden Kartonverpackungen abgefüllt haben.

Der neu zu bildende Verwaltungsrat von SIG wird voraussichtlich aus acht nicht-exekutiven Mitgliedern bestehen. Designierter Präsident des Gremiums ist Andreas Umbach, der aktuell unter anderem auch Landis+Gyr und Ascom präsidiert, dazu kommen Matthias Währen, Colleen Goggins, Werner Bauer, Wah-Hui Chu und Mariel Hoch als weitere unabhängige Mitglieder. Zusätzlich werden voraussichtlich zwei Repräsentanten von Onex in den Verwaltungsrat eintreten: Nigel Wright und David Mansell.

SIG verspricht den Investoren weiter eine «attraktive Dividendenpolitik». So sollen 2019 aus den im Jahr 2018 erwirtschafteten Mitteln rund 100 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Als Ausschüttungsquote ist ein Wert von 50 bis 60 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses vorgesehen. (SDA)

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