Dies trieb den Reingewinn um 53 Prozent auf 78,2 Millionen Franken nach oben, wie das Unternehmen am Freitag in einem Communiqué mitteilte. Der Betriebsgewinn kletterte um 36,6 Prozent auf 90,5 Millionen Franken. Die Glasbearbeitungssparte wurde auf den 1. April nach Finnland verkauft.
Operativ spürte das Unternehmen indes die Verlangsamung des Geschäfts gegenüber dem sehr gut gelaufenen Vorjahressemester. Ohne den Verkauf der Glasbearbeitungssparte wäre der Betriebsgewinn zu konstanten Wechselkursen um 9,6 Prozent auf 59,9 Millionen Franken gesunken, hiess es weiter.
Zudem fiel der Umsatz um 9,7 Prozent auf 770,1 Millionen Franken. Ohne den Verkauf wäre der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 5,6 Prozent zurückgegangen.
Verlangsamung nicht unerwartet
«Die Verlangsamung der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr kam nicht unerwartet: Zum einen lag die Messlatte hoch aufgrund der starken Leistung im Vorjahr, in dem das Wachstum auf vergleichbarer Basis fast 20 Prozent betragen hatte», schrieb Conzzeta.
Zum anderen habe sich das Geschäftsumfeld aufgrund von politischen und konjunkturellen Unsicherheiten abgekühlt. Der Handelsstreit zwischen den USA und China machte dem Unternehmen zu schaffen. Trotzdem habe die Gruppe den Ausbau ihrer Marktpräsenz und ihre Infrastrukturprojekte fortgesetzt, teilte Conzzeta weiter mit.
Mit den Zahlen hat Conzzeta die Erwartungen der Finanzgemeinde in etwa erfüllt. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 772,7 Millionen Franken und einem EBIT von 57 Millionen Franken gerechnet.
Mammut mit besserem Ergebnis
Die grösste Sparte Bystronic konnte wegen der flauen Nachfrage in China nicht an die starke Leistung vor einem Jahr anschliessen. Der Umsatz des Herstellers von Maschinen zur Blechbearbeitung sank um 6 Prozent auf 448,6 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn fiel um 7,8 Prozent auf 57,8 Millionen Franken.
«Ein deutlicher Umsatzrückgang in Asien konnte durch das starke Geschäft in Amerika teilweise kompensiert werden, während das Geschäft in Europa auf hohem Niveau leicht schwächer tendierte», schrieb Conzzeta. Der Auftragseingang liegt um gut 12 Prozent unter dem Rekord des Vorjahres.
Nicht rund läuft es in der Sparte Chemische Spezialitäten, die unter den Bremspuren in der Autoindustrie leidet. Der Umsatz tauchte um 10,5 Prozent auf 181,4 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn EBIT gab um 6,4 Prozent auf 8,6 Millionen Franken nach.
Fortschritte hat indes die Outdoorsparte Mammut gemacht, die vom 2016 aufgelegten fünfjährigen Strategieprogramm profitiert. Der Umsatz verbesserte sich um 6,2 Prozent auf 117,9 Millionen Franken. Der erwartete Betriebsverlust im saisonal schwächeren ersten Halbjahr verkleinerte sich auf 5,3 Millionen Franken nach -6,4 Millionen Franken vor einem Jahr.
Die fast vollständige Erneuerung der Bekleidungskollektion sei weit fortgeschritten, schrieb Conzzeta. Mammut habe in den Läden und im Internet mehr verkaufen sowie die Bruttomarge erhöhen können.
Sonderdividende geplant
Nach dem Verkauf der Glasbearbeitung sollen die drei übrigen Segmente eigenständiger werden. Aufgrund ihrer Verschiedenartigkeit verstärke Conzzeta die dezentrale Führung: Für die Segmente würden eigene Gremien geschaffen, in denen Mitglieder des Verwaltungsrats sowie der Gruppenchef Einsitz nehmen sollen.
Vom Geldsegen aus dem Verkauf sollen die Aktionäre profitieren. Conzzeta will eine Sonderdividende von 62,1 Millionen Franken ausschütten. Pro Namenaktie A erhalten die Anteilseigner 30 Franken, pro Namenaktie B sind es 6 Franken.
Der Ausblick auf das Gesamtjahr sei erheblich von den politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt, insbesondere vom Handelskonflikt zwischen Amerika und China. Zur Jahresmitte verstärkten sich die Anzeichen einer globalen wirtschaftlichen Abkühlung.
Für das fortgeführte Geschäft erwartet Conzzeta für das Gesamtjahr 2019 nun einen Nettoumsatz leicht unter Vorjahr, doch rechnet der Konzern weiterhin mit einem über die Segmente hinweg breiter abgestützten Betriebsergebnis und einer leicht verbesserten EBIT-Marge. Mit dem Veräusserungsgewinn werde die Profitabilität aller Voraussicht nach ohnehin deutlich über Vorjahr liegen, hiess es.
(SDA)