Martin Shkreli (32)
FBI verhaftet meistgehassten CEO der USA

Er hat ein Medikament für HIV-Erkrankte um 5000 Prozent verteuert und den Rap-Fans das neuste Wu-Tang-Clan-Album vorenthalten. Doch jetzt macht sich in den USA Schadenfreude breit: Pharma-CEO Martin Shkreli soll ein Betrüger sein.
Publiziert: 17.12.2015 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:39 Uhr
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Shkreli wird abgeführt. Jetzt droht ihm eine jahrelange Gefängnisstrafe.
Foto: Keystone

Er ist blutjung, steinreich, wohnt in einem feinem Appartement in Manhattan und gilt als der meistgehasste Mann der USA: Martin Shkreli (32), Gründer und CEO von Turing Pharmaceuticals hat es wegen zwei Gemeinheiten in die Schlagzeilen geschafft:

  • Er hat als Pharma-Boss den Preis für das Medikament Daraprim über Nacht um mehr als 5000 Prozent heraufgesetzt. Die Arznei hilft Patienten mit der Infektionskrankheit Toxoplasmose und eine Tablette kostet statt umgerechnet 13.10 nun 730 Franken. Was dem ehemaligen Hedgefonds-Manager verbale Haue aus dem ganzen Land einbrockte.
  • Als nächstes hat sich Shkreli den Hass der Hiphop-Fans eingebrockt, indem er das siebte Studioalbum der Rapper Wu Tang-Clan gekauft hat. «Once Upon A Time in Shaolin» ist ein Unikat - und wurde an den Meistbietenden verhökert. Das Werk mit 31 Tracks und einem 174-seitigen Lederbooklet hat Shkreli für satte zwei Millionen Dollar ersteigert.
Pharma-Boss Martin Shkreli sieht sich als Opfer der Justiz.
Foto: Facebook

Doch nun scheint sich das Blatt gewendet zu haben: Shkreli wurde heute verhaftet. Das FBI hat ihn in seinem Appartement wegen Betrugs-Vorwürfen verhaftet. Er habe mit Geld aus der Kasse einer von ihm gegründeten Pharma-Beteiligungsgesellschaft Investoren eines Hedgefonds entschädigt, den er in die Pleite geritten hatte.

«Shkreli hat mehrere Komplotte betrieben, mit denen er Investoren in ein Netz aus Lügen und Betrug eingewebt hat», sagte Staatsanwalt Robert Capers. Bei einer Verurteilung drohen Shkreli 20 Jahre Gefängnis. Gegen Nachmittag (Ortszeit) konnte der mutmassliche Betrüger wenigstens vorübergehend wieder nach Hause – nachdem er eine Kaution von 5 Mio. Dollar gezahlt hatte.

Die Hoffnung der Rap-Fans, das FBI würde bei Shkrelis Verhaftung, auch gleich die Wu-Tang-Clan-Scherbe konfizieren und der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, war vergeblich. In einem Tweet stellte die Behörde klar: Wir haben sie nicht. (bih)

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