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Markt ist eingebrochen
Dubais Top-Wohnungen finden keine Käufer mehr

Der Immobilienmarkt in Dubai ist aus dem Gleichgewicht. Zu gross ist das Angebot, zu klein die Nachfrage. Das hat Auswirkungen auf die Preise.
Publiziert: 20.07.2019 um 13:11 Uhr
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Es wird gebaut, gebaut und gebaut: In Dubai entstehen jedes Jahr Zehntausende Wohnungen und Häuser.
Foto: Keystone
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Es wird gebaut, gebaut und gebaut: In Dubai entstehen jedes Jahr Zehntausende Wohnungen und Häuser.
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Roger Federer, die Beckhams und Sängerin Madonna – sie alle besitzen Immobilien in Dubai. Sie schätzen das Klima und die Lage des Emirats am Persischen Golf. Kein Wunder wird in Dubai seit Jahren kräftig gebaut. So intensiv wie wohl höchstens noch in gewissen Gegenden von China, schreibt «Spiegel».

Die Zahlen zum Bauboom liefert eine dortige Maklerfirma: 2018 seien über 22'000 Wohnungen und Häuser entstanden. Dieses Jahr sollen nochmals 30'000 dazukommen. Folgen hat das grosse Angebot auf die Preise. Sie sind eingebrochen! Im Vergleich zum Vorjahr liegen sie im Juni 2019 15 Prozent tiefer. Laut Experten sind Dubais Immobilien aktuell sogar günstiger als nach der globalen Bankenkrise.

Keine neuen künstlichen Inseln

Wie wirkt man dem Preis-Einbruch entgegen? Einerseits wurden mehrere Ausbauprojekte gestoppt. So werden zum Beispiel zwei künstliche Inseln nicht mehr wie geplant aufgeschüttet. Doch schon beim Vorgängerprojekt «Palm Jumeirah» waren die teuren Wohnungen zuletzt Ladenhüter. Nur mit Rabatten fanden sich noch Käufer für die Luxus-Residenzen. Aus dieser Erfahrung hat man offenbar gelernt.

Der Bauboom und aktuelle Preiszerfall treffen besonders die teuersten Angebote auf dem Markt. Dort erhofften sich Investoren besonders grosse Gewinne und bauten entsprechend viel. In Dubai will die zuständige Behörde nun korrigierend einschreiten. Es soll mehr bezahlbarer Wohnraum für Einheimische aus der Mittelschicht gebaut werden. Das unterstützt die Staatsführung mit über acht Milliarden Franken.

Bis zu 13 Millionen

Bis sich der Markt aber wieder ausgleicht, bleibt Dubai ein Ziel für Schnäppchenjäger im Luxussegment. Was muss man aktuell zahlen, wenn man eine Immobilie im Emirat besitzen möchte? Im begehrten Quartier «Dubai Marina» starten Wohnungen schon bei etwa 100'000 Franken. Dafür gibts zwar Meerblick, aber halt doch nur ein Studio mit veraltetem Ausbau.

Auf der anderen Seite des Preisspektrums ist aktuell beim lokalen Makler Bayut eine Wohnung für umgerechnet 13 Millionen Franken auf dem Markt. Die Residenz im nach eigenen Angaben «exklusivsten Penthouse» bietet fünf Schlafzimmer und sieben Bäder. (jfr)

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