Die Quantum Holding nannte zwar keinen gebotenen Kaufpreis, skizzierte jedoch seine Pläne: Zusammen mit mehreren Partnern wolle Quantum eine Plattform für starke Marken und Technologie formen und fasse dazu auch die Übernahme der Volkswagen-Tochter ins Auge, teilte die Holding mit Sitz in Zug am Mittwoch mit. «Die Intention hinter der gültigen Offerte ist es, die Marke Lamborghini zu transformieren und zu stärken», heisst es in der Mitteilung.
Zuvor hatten die Magazine «Autocar» und «Automobilwoche» berichtet, Quantum biete zusammen mit dem Londoner Finanzinvestor Centricus 7,5 Milliarden Euro (8,25 Milliarden Franken) für die Luxussportwagenmarke. Quantum wolle den 1800 Beschäftigten eine fünfjährige Beschäftigungsgarantie geben. Ein Sprecher der Volkswagen-Tochter Audi, zu der Lamborghini seit 1998 gehört, sagte am Mittwoch allerdings: «Das ändert nichts daran: Lamborghini steht nicht zum Verkauf.» Eine weitere Audi-Sprecherin sagte zudem, dass es darüber auch keinerlei Diskussion im Konzern gebe.
Lamborghini hat im vergangenen Jahr 7430 teure SUV- und Sportwagen verkauft und damit 1,6 Milliarden Euro (1,75 Milliarden Franken) erlöst. Die Marke leiste einen «wichtigen Beitrag zur Profitabilität» von Audi, hiess es. Lamborghini arbeitet an einem E-Auto mit Radnabenmotoren und Nano-Energiespeichern, die sich in die Karosserie integrieren. Statt schwerer Batterien sollen Superkondensatoren den Strom liefern.
Gründer von Quantum ist Rea Stark, der als ein enger Vertrauter von Anton Piech gilt, dem Sohn des Ex-VW-Aufsichtsrats Ferdinand Piech. Die beiden Männer haben zusammen das Elektroauto-Startup Piech Automotive gegründet, bei dem unter anderem auch der ehemalige Porsche-Chef Matthias Müller arbeitet.
Über die Zukunft von Luxus-Marken wie Lamborghini, Bugatti und Bentley oder dem Motorradhersteller Ducati im VW-Konzern gibt es immer wieder Spekulationen. Zum Konzern gehören Skoda und Seat ebenso wie Porsche und die Lastwagenbauer MAN und Scania. Diese hat VW inzwischen in der Nutzfahrzeugholding Traton zusammengefasst und 10 Prozent der Anteile an die Börse gebracht.
(SDA)