Seit Milliardärin Margarita Louis-Dreyfus (56) im Jahr 2009 von ihrem verstorbenen Mann den Louis-Dreyfus-Konzern übernahm, kehrt keine Ruhe ein. Heute wurde der fünfte Wechsel an der Konzernspitze unter ihrem Verwaltungsratspräsidium seit 2011 bekannt.
Konzernchef Gonzalo Ramírez Martiarena werde von Strategiechef Ian McIntosh abgelöst, teilte das Unternehmen mit, das als viertgrösster Agrar-Rohstoffhändler weltweit gilt. Der Nachfolger von Finanzchef Armand Lumens, der seit Fühling 2017 im Amt ist, ist seine Vize, Federico Cerisoli.
Spekulationen über Handelsverlust
Laut «Financial Times» feuern die plötzlichen Abgänge Spekulationen an, dass der Konzern womöglich einen grossen Handelsverlust erlitten habe oder grössere Differenzen über die Ausrichtung mit Margarita Louis-Dreyfus bestünden.
In der Schweiz machte Margarita Louis-Dreyfus zuletzt Schlagzeilen durch ihre Partnerschaft mit dem ehemaligen Nationalbankpräsidenten und Vizechef des Vermögensverwalters Blackrock, Philipp Hildebrand (55). Das Paar ist Eltern von zweijährigen Zwillingen. Angeblich gefunkt hat es zwischen den beiden beim World Economic Forum (WEF) in Davos im Januar 2013.
Die aus Russland stammende Unternehmerin Margarita Louis-Dreyfus übernahm nach dem Tod ihres Mannes auch die Mehrheitsanteile des Fussballclubs Olympique de Marseille und verkaufte sie aber 2016 wieder.
Der für seine Zurückhaltung bekannte Louis-Dreyfus-Konzern wurde 1851 von Léopold Louis-Dreyfus gegründet. Der Landwirt aus dem elsässischen Sierentz kaufte Getreide von umliegenden Bauern und verkaufte es in Basel. Heute handelt die Firma mit Sitz in Paris von Kaffee, Baumwolle über Getreide, Reis und Zucker bis hin zu Düngemitteln. (gnc)