Was so ein Post in den sozialen Netzwerken alles anrichten kann: Letzte Woche verlor eine Sekretärin einer Zürcher Privatbank ihren Job, weil sie sich auf Instagram über Bewerber mit schlechtem Deutsch lustig gemacht hatte – und weil BLICK darüber berichtete.
Jetzt erfährt BLICK: Die Mall of Switzerland trennte sich von ihrem Marketingmanager, nachdem dieser mit einem Post für viel Wirbel gesorgt hatte.
«Bloss ein Witz»
Das ist passiert: Ronnie Hürlimann liess sich im Oktober – nur wenige Wochen vor der Eröffnung des Shopping-Tempels in Ebikon LU – mit einem Porsche Panamera ablichten. Preis: mindestens 110'000 Franken.
«Noch nicht mal offen und schon haben Center- und Marketingleitung den ersten Bonus bekommen», kommentierte er das Foto auf Facebook. Eine Luxuskarosse als Zückerli für die Bosse, obwohl die Mall ihre Tore zwei Monate verspätet öffnete und mit grosser Mühe um Mieter kämpfte? Ein Hohn für jeden ehrlichen Büezer.
Auf Anfrage erklärte Hürlimann zwar noch, die Aktion sei bloss ein Witz gewesen. «Niemand hat irgendeinen Bonus erhalten.»
«Sollte mehr Fingerspitzengefühl haben»
Doch der Schaden war angerichtet. Die Kommentare der BLICK-Leserschaft fielen hart aus. Tenor: Wie kann einem Marketing-Experten so etwas nur passieren? Leser Mäsi B. aus St. Gallen schrieb zum Beispiel: «In so einer Position sollte man mehr Fingerspitzengefühl haben, welche Fotos man schiesst.»
Seit neustem kann Hürlimann wieder Fotos schiessen, wie es ihm beliebt. Er arbeitet nicht mehr für die Mall of Switzerland. War der Facebook-Post der Auslöser? Hürlimann verneint: «Dies war nicht der Trennungsgrund und wurde mir auch nie als solcher genannt.»
Man sei sich über die Art der Organisation und Führung nicht einig gewesen. «Die Trennung erfolgt in gegenseitigem Einvernehmen.»