Malaysischer Entwicklungsfond
«Wolf of Wall Street» mit geklautem Geld finanziert

Der Film «Wolf of Wall Street» soll mit Geldern aus dem Malaysischen Staatsfonds bezahlt worden sein. Ein Produzent hat den Kultfilm zur Geldwäsche missbraucht.
Publiziert: 21.07.2016 um 20:55 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:32 Uhr
Im Kultfilm «The Wolf of Wall Street» spielt Leonardo DiCaprio einen selbstsüchtigen Börsenmakler.
Foto: Zvg

«The Wolf of Wall Street» ist ein Kultfilm. Es geht um Gier und Macht. Und um ganz viel Geld.

Im Mittelpunkt eine wahre Geschichte. Jene von Jordan Belfort (54), einem selbstsüchtigen Börsenmakler, gespielt von Hollywood-Beau Leonardo DiCaprio (41).

Der Film zeigt die illegalen Machenschaften der Wall Street. Doch illegal sollen auch die Deals sein, die den Film erst möglich gemacht haben: Denn genau wie die Hauptfigur des Films, nahm es Produzent Riza Aziz mit Moral und Ethik nicht so genau. 

Seine Produktionsfirma Red Granite soll 2011 Geld in den Film gesteckt haben, das aus dem Malaysischen Entwicklungsfonds 1MDB stammt. 50 Millionen Dollar pumpte die Firma in den Streifen. Eine Investition, die sich für den Stiefsohn des Premierminister Malaysias Najib Razak (62) gelohnt hat. Denn der Kultfilm spielte 400 Millionen Dollar ein. 

«Keinen Cent gesehen»

«Weder 1MDB noch die Malaysianische Bevölkerung sahen jemals einen Cent Gewinn aus diesem Film», sagt Leslie Caldwell, Vorsteherin der Strafrechtsabteilung im US-Justizministerium. Das war freilich auch nicht das Ziel von Aziz. Die Investition soll einzig dazu gedient haben, das Geld aus dem Fonds zu waschen. 

Dabei beschränkte Aziz sich nicht nur aufs Filmemachen. Das Geld soll in Luxusvillen, Zockereien in Las Vegas und dem Kauf von Kunstwerken geflossen sein. 

Laut der US-Justiz sollen Beamte insgesamt rund vier Milliarden US-Dollar veruntreut haben. Davon wurde mindestens eine Milliarde Dollar in das US-Bankensystem geschleust. Dieses Geld will das Justizministerium jetzt einkassieren. 

Der Fall 1MDB macht auch vor der Schweiz keinen Halt. Die Finanzmarktaufsicht (Finma) hat der Tessiner Bank BSI im Frühling den Stecker gezogen. Zu tief war die Bank in den Skandal um den malaysischen Staatsfonds verstrickt.

Und der UBS droht in Singapur deswegen Ärger. Gemäss dem Generalstaatsanwalt von Singapur hätten bei der Grossbank in Singapur teilweise die Kontrollen versagt. Fehlverhalten wie bei der BSI soll es aber nicht gegeben haben. (bam)

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