Kein Silberstreifen am Horizont. Aus Furcht vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft und den Folgen für die Weltkonjunktur haben sich die Anleger an der Schweizer Börse heute Dienstag von den Aktien getrennt.
Die Umsätze und der Verkaufsdruck nehmen Händlern zufolge zu. Trotz der zum Teil merklichen Kursabschläge gebe es kaum Käufer. Der SMI sank notiert am frühen Nachmittag um 2,4 Prozent im Minus bei 8612 Punkten. Der deutsche DAX ist sogar um 3 Prozent gefallen.
Dafür gibt es mehrere Gründe. In China ging die Industrieproduktion im August abermals zurück. Auch der Dienstleistungssektor, der zuletzt noch für Hoffnung gesorgt hatte, verlor an Schwung.
Nervös macht die Anleger auch die Ungewissheit über den Zeitpunkt der Zinswende in den USA. Daher werden US-Konjunkturzahlen derzeit stark beachtet.
Prognosen waren zu optimistisch
Aber auch die Worte von Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), haben einen gewichtigen Anteil daran.
«Wir gehen davon aus, dass das globale Wachstum moderat bleibt und voraussichtlich geringer ausfällt als im Juli prognostiziert», sagte sie heute in der indonesischen Hauptstadt Jakarta.
Grund für die jetzt pessimistischere Einschätzung sei zum einen der langsamere Aufschwung in den Industriestaaten, zum anderen die Konjunkturabkühlung in vielen Schwellenländern, sagte Lagarde.
Alle Augen sind jetzt auf die USA gerichtet. Im Mittelpunkt steht der am Freitag erwartete monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung. Die US-Notenbank macht eine Zinserhöhung unter anderem vom Arbeitsmarkt abhängig.
Die Zinsentscheidung der US-Notenbank wird am 16. September bekanntgegeben. Am Donnerstag tagt zudem die Europäische Zentralbank. (SDA/alp)