Am Freitagnachmittag konnte der Schweizer Leitindex SMI ein Plus von 0,2 Prozent auf 10'323 Punkte verbuchen. Auf Wochensicht ist das ein Anstieg um rund 7,7 Prozent. Bei den Einzelwerten verbuchten von den Schweizer Top-20-Titeln Partners Group, UBS, CS, Swiss Life, Lonza und Richemont auf Fünf-Tages-Sicht Aufschläge von mehr als 10 Prozent.
Bereits am Montag und Dienstag, also noch vor Beginn der Wahl, hatten die Kurse deutlich angezogen. Als Treiber galt bei Beobachtern die Erwartung eines klaren Sieges von Joe Biden. Dabei würden die Anleger die Risiken wieder aufflammender Handelskriege auspreisen, hiess es in einem Kommentar. Aber auch die Hoffnung auf ein breit angelegtes Stimulus-Paket für die Wirtschaft nach einem klaren Wahlausgang sowie andere geld- und fiskalpolitischen Hilfen stützten die Aktienmärkte.
Mit den ersten Wahlergebnissen am Mittwoch kam es zu einer kurzen Verschnaufpause, bevor es danach weiter nach oben ging. Auch am Freitag sei es dann zunächst zu einigen Gewinnmitnahmen gekommen, wie es im Handel hiess.
Auch an den Währungsmärkten war der Einfluss der US-Wahlen klar zu spüren. Der Dollar gab in den vergangenen Tagen zu Euro und Franken deutlich ab. Von über 0,92 Franken am Dienstag gab der Kurs kontinuierlich ab und fiel am Freitag unter die Marke von 0,90 Franken. Damit war der «Greenback» so wenig wert wie zuletzt zur Aufhebung des Euro/Franken-Mindestkurses im Januar 2015.
Wann endgültig feststeht, wer die Wahl gewonnen hat, ist noch nicht abzusehen. In der Endphase verdichteten sich nun aber die Anzeichen für einen Sieg Bidens in den noch ausstehenden wichtigen Swing-States. Doch auch nach Abschluss der Stimmauszählung könnten die von Donald Trump angedrohten Klagen eine Entscheidung weiter verzögern und zu einer längeren Hängepartie führen.
Eine langandauende Unsicherheit über den Wahlausgang könnte jedoch schlecht für die Märkte sein, hiess es in Kommentaren von Börsianern. Dabei wird auch gerne die US-Wahl im Jahr 2000 als Beispiel genannt. Der wochenlang andauernde Streit zwischen George W. Bush und Al Gore um die Entscheidung in Florida hatte die Märkte damals stark belastet.
(SDA)