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Schweizer Leitindex SMI: nach Stagnation folgt Rückschritt

Wer im Aktienjahr 2016 auf Schweizer Bluechips gesetzt hat, kann wie bereits im Vorjahr per Saldo keine Kursgewinne verbuchen. Im Gegenteil: Nach einer roten Null im 2015 ist das Minus im Leitindex SMI im auslaufenden Jahr ziemlich ausgeprägt.
Publiziert: 30.12.2016 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:40 Uhr

Vom Einbruch in den ersten Wochen des Jahres konnte sich der Index nie mehr ganz erholen, wobei vor allem die schwache Performance der beiden Pharma-Schwergewichte letztlich für das Jahresminus verantwortlich war.

Die anhaltend expansive Geldpolitik der Notenbanken trieb nämlich die meisten der wichtigsten europäischen und amerikanischen Börsenplätze weiter nach oben. Und in der Schweiz hielten sich der breite und nicht um die Dividendenabgänge bereinigte Swiss Performance Index (SPI) besser als der SMI. Die Musik spielte also für einmal nicht in den grossen Blue Chips, sondern vielmehr in den Nebenwerten.

Der SMI beendete das Jahr mit einem Minus von rund 7 Prozent bei gut 8230 Punkten. Bereinigt um die Dividendenabgänge lag das Minus noch immer bei über 3 Prozent. Im Vergleich dazu hatte der wichtigste Schweizer Index 2015 um knapp 2 Prozent verloren, 2014 dagegen um rund 10 Prozent und 2013 gar um 20 Prozent angezogen.

Demgegenüber hielt sich der breite SPI mit einem Jahresminus von rund 1,5 Prozent (VJ +13 Prozent) in der Region von 8950 Punkten beinahe stabil.

Im internationalen Vergleich schnitten die hiesigen Aktien nicht zuletzt auch wegen des starken Frankens schwach ab. So zogen in den USA der Dow Jones um etwa 14 Prozent an und der Technologieindex Nasdaq um über 8 Prozent. Die Performance des Nikkei in Japan war mit einer Seitwärtsentwicklung verhalten, dagegen zogen der deutsche Dax um rund 7 Prozent und der FTSE in London gar um rund 14 Prozent an.

Die herausragenden Ereignisse im Börsenjahr auf politischer Ebene waren der Entscheid der Briten zum Brexit, also zum Austritt Grossbritanniens aus der EU, sowie die unerwartete Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA.

Bemerkenswert war dabei einerseits die Robustheit der Aktienmärkte gegenüber diesen von vielen Marktteilnehmern als Schock empfundenen Nachrichten und andererseits die hohe Fehlerquote bei den Vorhersagen. Die Wahl Trumps Anfang November stand gar am Beginn eines moderaten Jahresendrallys.

Anhaltend für Besorgnis sorgten darüber hinaus die Unberechenbarkeit von Russland unter Putin, die Säuberungsaktionen von Erdogan in der Türkei, der Krieg in Syrien oder das nicht enden wollende Flüchtlingsdrama und die damit verbundenen politischen Streitereien in Europa.

Ökonomisch gesehen war das Jahr insbesondere geprägt von der anhaltend expansiven Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken, der weiter erstarkenden Wirtschaft in den USA, was dem Fed letztlich doch noch den zweiten zaghaften Zinsschritt ermöglichte, dem trotz einiger Verbesserungen anhaltend schwachen Wachstum in der Eurozone sowie der volatilen Entwicklung in den Schwellenländern. Hierzulande fiel insbesondere der zum Euro anhaltend starke Franken ins Gewicht.

Mit Blick auf die Einzeltitel in der Schweiz hielten sich unter den 30 wichtigsten Aktien Verlierer und Gewinner auf Jahressicht praktisch die Waage. Herausragend war dabei das Plus von Actelion von knapp 60 Prozent, das von Übernahmefantasien getrieben wurde. Am Markt wird mehrheitlich damit gerechnet, dass Actelion und Johnson&Johnson in Bälde über eine Transaktion - wie auch immer diese aussehen wird - berichten werden.

Deutlich zweistelligen Wertzuwachs verzeichneten auf den Plätzen Sika (+36 Prozent), ABB (+25 Prozent) und Geberit (+20 Prozent), dahinter folgten mit einem Plus von je gut 8 Prozent Zurich und SGS.

Dass die Schweizer Indizes im internationalen Vergleich zurückblieben, war insbesondere auf die schwachen Pharmaschwergewichte Roche (-16 Prozent) und Novartis (-15 Prozent) zurückzuführen

Noch schwächer als die beiden Pharma-Titel schlossen einzig die vor der Aufspaltung in zwei Einheiten stehenden Galenica (-27 Prozent) sowie die beiden Banken CS (-30 Prozent) und UBS (-19 Prozent) ab.

Ein zweistelliges Minus musste auch der Backwarenhersteller Aryzta (-13 Prozent) hinnehmen. Knapp unter - 10 Prozent blieben derweil Swatch und Swisscom.

Viel Geld zu verdienen gab es derweil mit zum Teil sehr kleinen Titeln. Die Aktien der kleinen Banque Prof Gestion etwa verdreifachten ihren Wert und waren damit klarer Jahresoutperformer. Glänzend schnitten auch die Papiere des Ostschweizer Industriekonzerns Looser (+163 Prozent) ab: sie profitierten von der Übernahme durch Arbonia, einen weiteren Ostschweizer Industriekonzern, dessen Aktien ihrerseits um 62 Prozent anzogen.

Eine Wertverdoppelung gab es weiter bei Dottikon ES (+105 Prozent). Dann war aber auch mit weiteren Industrieperlen wie Hochdorf (+83 Prozent), Bachem (+74 Prozent), Bobst (+71 Prozent) oder Logitech (+65 Prozent) viel Geld zu verdienen.

Auch wenn die Nebenwerte insgesamt besser abschnitten als Blue Chips, konnte man auch bei kleineren Titeln viel Geld verlieren. So büssten etwa die Aktien der Industriegruppe Accu mit einem Minus von rund 95 Prozent fast ihren gesamten Wert ein. Weil Accu den Verpflichtungen nach Transparenz - die Gesellschaft steckt in provisorischer Nachlassstundung - nicht mehr nachkommen kann, sind die Titel ab nächstem Jahr von der Börse suspendiert.

Über 70 Prozent fielen derweil die Aktien des Finanzdienstleisters Leonteq und über 60 Prozent jene des Solarzulieferers Meyer Burger.

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