Märkte
Coronavirus schickt Börsen erneut auf Talfahrt

Das Coronavirus ist nicht nur in der Schweiz angekommen - es hat sich auch an der hiesigen Börse festgesetzt. Nach einem grossen Ausverkauf zum Wochenauftakt kannten die Aktienmärkte auch am Dienstag nur eine Richtung: nach unten.
Publiziert: 25.02.2020 um 09:40 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2020 um 18:48 Uhr
Die Furcht vor dem Coronavirus kommt nun immer stärker an den Börsen an - im Bild Passanten vor der Hong Kong Stock Exchange. (Archiv)
Foto: Vincent Yu

Mit der Meldung des ersten bestätigten Corona-Falls in der Schweiz sausten die Aktienindizes am Nachmittag noch einmal deutlich nach unten. Der Schweizer Leitindex - der Swiss Market Index (SMI) - weist mittlerweile eine negative Jahresperformance aus.

Der SMI verlor am Dienstag rund 234 Punkte auf 10'479 Zähler. Das ist ein Minus von rund 2,2 Prozent. Am Montag hatte der Leitindex mit minus 3,6 Prozent den stärksten Tagesverlust seit August 2015 erlitten. Die Verunsicherung liess sich auch am als «Angstbarometer» bekannten Volatilitätsindex VSMI ablesen. Dieser stieg um weitere 11 Prozent.

Allen voran die Abgaben von 4,9 Prozent in den schwergewichtigen Novartis-Valoren zogen den Gesamtmarkt nach unten. Hintergrund waren Sicherheitsbedenken beim kürzlich zugelassenen Augenmittel Beovu, dem der Konzern selbst Blockbusterpotenzial zutraut, also einen Umsatz von einer Milliarde Dollar oder mehr.

Die Investoren trennten zudem von den Grossbanken-Aktien Credit Suisse (-3,3%) und UBS (-3,1%), die bereits zum Wochenauftakt getaucht waren. Auf den Verkaufszetteln standen auch Papiere mit einem starken Bezug zu China: Schindler verloren 2,3 Prozent und Richemont 1,9 Prozent; im Technologiesektor sanken Temenos um 3,9 und Logitech um 2,3 Prozent

Auch der DAX in Deutschland oder der französische Leitindex CAC büssten fast 2 Prozent ein. Der Dow Jones Industrial stand zum Berichtszeitpunkt 1 Prozent tiefer.

Mehr und mehr werde den Investoren bewusst, dass das Coronavirus in der Weltwirtschaft Spuren hinterlassen dürfte, erklärten Händler. Die Folgen müssten sich bald auch in den Unternehmenszahlen niederschlagen. Die nächsten zwei Wochen würden am Ende darüber entscheiden, wie heftig die Epidemie letztlich wird.

Denn sollten Europa und Nordamerika zu ähnlich drastischen Massnahmen zur Eindämmung greifen müssen wie China, dann werde das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr erheblich darunter leiden, urteilten Ökonomen.

Der Schweizer Franken blieb ein Rückzugsort in unsicheren Zeiten, wenngleich das Euro/Franken-Paar zuletzt wieder leicht über die Marke von 1,06 gestiegen ist.

Unter Druck standen dagegen Währungen von Ländern, die stark im Rohstoffhandel engagiert sind wie das ölreiche Norwegen. Der Grund: Sollte das Coronavirus die Weltwirtschaft stark bremsen, wird eine deutlich verminderte Rohstoffnachfrage erwartet.

(SDA)

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