Luxushotels spüren den Frankenschock
Die Schweiz wird sogar den Reichen zu teuer

Die Zahl der europäischen Gäste in Schweizer Luxushotels ist auf den tiefsten Stand seit 57 Jahren gefallen. Unter dem Strich ging die Anzahl Übernachtungen um 3 Prozent zurück.
Publiziert: 30.03.2016 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:56 Uhr
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The Chedi Andermatt: Luxushäuser im Berggebiet spüren die Krise stärker als Stadthotels.
Foto: Philipp Schmidli
Guido Schätti

Die Schweizer Luxushotels zählten letztes Jahr 12,3 Prozent weniger Gäste aus Deutschland. Die Übernachtungen von Europäern gingen um 9,3 Prozent zurück und erreichten den tiefsten Stand seit 1958.

Unter dem Strich schrumpfte der Umsatz der 41 Swiss Deluxe Hotels – das ist die Gruppe der exklusivsten 5-Sterne-Häuser – letztes Jahr um 1,5 Prozent auf 1,42 Milliarden Franken. Die Anzahl Logiernächte ging um 3 Prozent zurück.

Mehr Amerikaner und Asiaten

Dass der Rückgang nicht stärker ausfiel, liegt an den Gästen aus Übersee: Dank starkem Dollar stieg die Zahl der US-Gäste um 5,7 Prozent. Chinesen frequentieren die Schweizer Luxushotellerie sogar um ein Drittel häufiger als im Vorjahr.

Und auch Gäste aus der Golf-Region liessen sich nicht vom Ölpreis-Absturz fernhalten: Der Markt verzeichnet ein Plus von knapp 21 Prozent. Dafür hat die Rubelkrise den Russen die Reiselust gründlich vergällt. Der Rückgang von russischen Gäste beträgt 20 bis 30 Prozent.

Löhne in der Schweiz doppelt so hoch wie im Ausland

Laut Mitteilung des Verbandes der Swiss Deluxe Hotels sind die Hotel- und Restaurantpreise seit dem Ende des Euro-Mindestkurses in der Schweiz rund 50 Prozent höher als im EU-Durchschnitt. Auch die Kosten der Hotels liegen deutlich über dem Ausland: Lebensmittel sind 40 bis 60 Prozent teurer, die Personalkosten sogar doppelt so hoch. 

Die Hotels fordern, dass die Auflagen für die Bezahlung von Überstunden gelockert werden. Zudem verlangen sie ein Ende der Handelshemmnisse für landwirtschaftliche Produkte. 

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