Im Schlussquartal haben allerdings die Lockdowns im wichtigen chinesischen Markt, Lieferengpässe und die Folgen des Ukraine-Kriegs die Genfer gebremst und aufs Ergebnis gedrückt.
Am Ende kletterte der Umsatz in dem im März abgeschlossenen Geschäftsjahr um 46 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro, wie Richemont am Freitag mitteilte. Um Währungseffekte bereinigt legten die Verkäufe um 44 Prozent zu. Nach neun Monaten, also von April bis Dezember, hatte noch ein Wachstum von 50 Prozent resultiert.
Die Luxusgütergruppe zu der Marken wie Cartier, IWC oder Piaget zählen übertraf mit dem Umsatz den Wert aus dem Jahr 2019/20 um deutliche 35 Prozent. Damals hatten die Corona-Folgen das Geschäft noch kaum belastet. Zudem liegen die Verkäufe über den Erwartungen der Analysten.
Die kräftige Erholung im letzten Jahr wirkte sich auch positiv auf die Ergebnisseite aus, allerdings hat Richemont hier die Erwartungen verfehlt. Der Grund dafür dürfte eine Belastung in Höhe von 168 Millionen Euro sein, die aufgrund der Schliessungen in Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs erfolgte.
Richemont hat seine Tätigkeiten sowohl in der Ukraine vor allem aber auch in Russland ausgesetzt und Shops geschlossen. Das Russland-Geschäft mache jedoch weniger als 2 Prozent des Gruppenumsatzes aus, heisst es.
Der Betriebsgewinn rückte dennoch gegenüber dem Vorjahr um 129 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro vor mit einer Marge von 17,7 Prozent (VJ 11,2%). Im Zweijahres-Vergleich ergab sich ein EBIT-Plus von 123 Prozent. Der Reingewinn stieg im letzten Jahr um 61 Prozent auf 2,08 Milliarden.
Die Gewinnsteigerung kommt auch den Aktionärinnen und Aktionären zugute. Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von 2,25 Franken je Titel vor. Im letzten Jahr waren es 2,00 Franken. Hinzu soll eine Spezialdividende von 1,00 Franken ausgeschüttet werden, dies mit Blick auf den hohen Cash-Bestand von 5,3 Milliarden Euro per Ende März.
Im Ausblick bleibt der Konzern mit Aussagen wie immer zurückhaltend. Das Umfeld bleibe unsicher, doch sei Richemont für künftiges Wachstum gut positioniert, wird Verwaltungsratspräsident Johan Rupert in der Mitteilung etwa zitiert.
(SDA)