Der Streik beim Billigflieger hat einen grossen Teil des Flugbetriebs der Lufthansa-Tochter lahmgelegt. Betroffen waren mehrheitlich innerdeutsche Flüge. Aber auch im Europa-Verkehr kam es zu zahlreichen Ausfällen.
Die rund 40'000 betroffenen Passagieren waren von Eurowings vorab informiert worden und gar nicht erst zum Flughafen gefahren.
Bestreikt wurden während der 24 Streikstunden die Flughäfen in Düsseldorf, Hamburg, Köln, Dortmund, Hannover, Stuttgart und Berlin. Verschont bleiben einzig die Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München und Langstreckenflüge.
Gemäss Eurowings-Webseite fielen acht Flüge von und nach Zürich aus. Auch die Morgenverbindung von Düsseldorf nach Basel und die Nachmittagsverbindung Hamburg-Genf wurden abgesagt. Geplant waren hingegen zwei Flüge von Hamburg nach Zürich und retour. Auch die Verbindungen Düsseldorf-Genf und Düsseldorf-Basel am frühen Abend waren unter den stattfindenden Flügen.
Eurowings bietet den betroffenen Kunden kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an. Geplant war auch, Flugzeuge anderer Gesellschaften anzumieten, um Fluggäste aus Urlaubsgebieten zurückholen zu lassen. Nicht bestreikt wurden die Langstreckenflüge der Marke Eurowings.
Am Freitag erwartet Eurowings eine Rückkehr zum regulären Flugbetrieb, wie ein Sprecher erklärte.
Die Kabinengewerkschaft Ufo hat den Streik wegen gescheiterter Lohnverhandlungen ausgerufen. Das Kabinenpersonal von Eurowings fordert bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. Bei Germanwings geht es um Teilzeitregelungen für die Kabinenmitarbeiterinnen.
Zunächst war nur ein Streik beim Kabinenpersonal von Eurowings geplant gewesen. Am Mittwochabend hatte Ufo den Arbeitsausstand noch auf die grössere Konzernschwester Germanwings ausgeweitet.
In einem Schreiben auf der Ufo-Homepage bat die Gewerkschaft die betroffenen Passagiere um Verständnis. Man hätte gerne auf die Arbeitskampfmassnahmen verzichtet, weil man sich Passagieren und auch dem Arbeitgeber verbunden fühle. «Daher hat die Ufo als unsere Gewerkschaft seit Jahren mit dem Arbeitgeber verhandelt, bis wir uns nunmehr zu diesem Schritt entschliessen mussten.»
Nun droht die Gewerkschaft mit weiteren Streiks: «Wenn sich das Verhalten des Arbeitgebers nicht ändert, werden wir in der kommenden Woche an zwei Tagen weiter streiken», sagte Daniel Flohr, der bei Ufo für Lohnpolitik zuständig ist, am Donnerstag. Wann, oder ob wieder beide Lufthansa-Töchter von dem Arbeitskampf getroffen werden sollen, gab er nicht bekannt. Ein Eurowings-Sprecher betonte, das Unternehmen sei jederzeit bereit zu neuen Verhandlungen.
Die Lufthansa-Teilgesellschaften Eurowings GmbH und Germanwings betreiben zusammen 81 der insgesamt 92 Flugzeuge, die unter dem Markennamen Eurowings beworben werden.