Luftverkehr
Weitere Streiks bei Lufthansa und Eurowings

Berlin – Die Tarifauseinandersetzungen bei der Swiss-Mutter Lufthansa gehen in eine neue Runde. Bei der Lufthansa, Lufthansa und Germanwings streiken die Piloten am Mittwoch. Bei Eurowings tritt das Kabinenpersonal am Dienstag in den Ausstand.
Publiziert: 21.11.2016 um 18:51 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:15 Uhr
Passagiere von Eurowings müssen sich am Dienstag auf Flugausfälle gefasst machen.
Foto: KEYSTONE/EPA DPA/OLIVER BERG

Die Piloten der Lufthansa haben für diesen Mittwoch zum nächsten Streik aufgerufen. Dann wollen sie den Flugverkehr auf der Lang- und Kurzstrecke der Lufthansa komplett bestreiken, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Montag in Frankfurt ankündigte. Betroffen seien alle Flüge aus Deutschland.

Es handelt sich um den 14. Streik in der laufenden Tarifauseinandersetzung. Dieses Mal geht es ausschliesslich um die Tarifgehälter von rund 5400 Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings. Die Piloten verlangen Tariferhöhungen von 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte am vorigen Mittwoch erneut den Vorschlag des Unternehmens abgelehnt, in eine Schlichtung zu den offenen Gehaltsverhandlungen einzusteigen.

Grund sei das viel zu niedrige Gehaltsangebot, das man als Grundlage einer Schlichtung nicht akzeptieren könne, hatte VC-Sprecher Markus Wahl der Deutschen Presse-Agentur dpa gesagt. «Statt nach einer wirklichen Lösung zu suchen, hat Lufthansa so wenig angeboten, um sich für eine folgende Schlichtung bestmöglich aufzustellen.»

Tatsächlich klaffen die Vorstellungen der Tarifpartner sehr weit auseinander: Die Gewerkschaft fordert über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017 Gehaltserhöhungen von insgesamt 22 Prozent in fünf Stufen. Der vorherige Tarifvertrag über die Gehälter der rund 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings war Ende April 2012 ausgelaufen.

Lufthansa hat nach eigenen Angaben ein Lohnplus von 2,5 Prozent für den 20 Monate längeren Zeitraum bis Ende 2018 angeboten. Angesichts von Milliardengewinnen des Unternehmens könne man Reallohnverluste beim Personal nicht hinnehmen, hatte die VC bereits am Montag erklärt.

Lufthansa hatte vorige Woche versucht, den drohenden Pilotenstreik in letzter Minute abzuwenden. «Es ist noch nicht zu spät für eine Einigung», erklärte Personal-Chefin Bettina Volkens und appellierte an die Pilotengewerkschaft, gemeinsam mit dem Unternehmen in eine Schlichtung zu den offenen Vergütungsfragen zu gehen. Neben der Gehaltsfrage sind auch andere Tarifthemen wie die Betriebsrenten und die Übergangsversorgung nach wie vor ungelöst.

Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings rief die Gewerkschaft Verdi die Kabinenbeschäftigten bereits für Dienstag in Hamburg und Düsseldorf zum Streik auf. An beiden Standorten sollen die Beschäftigten von fünf Uhr morgens bis 20 Uhr die Arbeit niederlegen.

Trotz mehrmonatiger Verhandlungen habe mit dem Vorstand von Eurowings bislang kein Ergebnis über einen Tarifabschluss erzielt werden können. Bereits im Oktober war es bei der Lufthansa-Tochter zu Streiks gekommen, die allerdings von der Gewerkschaft Ufo ausgerufen worden waren. Die beiden Gewerkschaften konkurrieren um die Vertretung der Kabinenbeschäftigten.

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