«Am Montag, 27.08., zerschlugen sich die Möglichkeiten einer Kooperation und damit die Aussicht einer kommerziell sinnvollen Weiterführung der Airline», schrieb Inäbit im Brief, der dem österreichischen Onlineportal Austrian Aviation Net am Mittwoch gemäss eigenen Angaben vorliegt.
Unter «kommerziell sinnvoll» sei ein Weg zu sehen, der in absehbarer Zeit mindestens eine schwarze Null ergebe, hiess es weiter. Permanent Geld einwerfen sei keine Option mehr gewesen.
Laut Medienberichten hatten die Berner knapp ein Jahr über einen Einstieg der deutschen Zeitfracht-Unternehmensgruppe verhandelt. Dann sollen die Gespräche abgebrochen worden sein. Ob dies zutrifft, ist unklar. Skywork hat sich nicht dazu geäussert.
Laut dem österreichischen Portal schrieb Inäbit: Mit den Absichten dieser Interessenten sei eine zusätzliche finanzielle Unterstützung durch einen anderen Investor verknüpft gewesen; beide potentiellen Gruppierungen hätten gegenseitig die Bedingung der jeweiligen Beteiligung durch den anderen gestellt: «Man dreht sich im Kreis.»
Skywork habe drei Punkte nicht erfüllen können. So sei - erstens - die Airline zu diesem Zeitpunkt überschuldet gewesen. Sanierungsmassnahmen seien nicht (mehr) in Aussicht gestanden. Ein Darlehen mit Rangrücktritt hätte das Problem nur um ein oder zwei Monate aufgeschoben.
Zweitens: Obwohl die Skywork auch heute noch über Geld verfüge - ohne weiteren Zufluss wäre sehr bald ein Liquiditätsengpass entstanden, hiess es weiter.
Auch wenn man die beiden ersten Probleme hätte lösen können, wäre die Airline trotzdem kurz darauf wegen der Forderung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL), die Finanzierung bis Ende Oktober 2019 zu gewährleisten, wieder in Schwierigkeiten gekommen, schrieb Inäbit.
«Schlussendlich ist das ein Tod in Raten. Darum wurde aus der Summe dieser drei Punkte unter Berufung auf den ersten und unmittelbaren Punkt (die Überschuldung) der Gang zum Richter angetreten», zitiert das Portal den Skywork-Chef.
«Irgendwann muss man, und auch ich als letztendlich Verantwortlicher, Entschlüsse fassen die unangenehm und schmerzhaft aber unausweichlich sind. Darum nochmals: Die SX wird und kann in dieser Form nicht mehr abheben», schrieb Inäbit.
«Eine weitere Massnahme die wir jetzt leider umsetzen müssen, ist die Kündigung aller Arbeitsverträge. Dies ist auch für mich ein sehr schmerzhafter Entscheid, aber in der Folge unumgänglich und von den Behörden verlangt. Ein Grossteil der Mitarbeiter kann voraussichtlich freigestellt werden; etliche Arbeitsplätze sollen jedoch noch wesentlich länger besetzt bleiben. In Zusammenarbeit mit HR wird am Montag die Umsetzung dieser Massnahme besprochen und eingeleitet», schreibt Martin Inäbit an seine Beschäftigten.