Die Gespräche seien beendet worden, nachdem die Lufthansa zuvor gemachte mündliche Vereinbarungen nicht eingehalten habe, sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies am Samstagabend zur Nachrichtenagentur Reuters. Über das weitere Vorgehen werde die Gewerkschaft am Montag informieren.
«Streiks sind eine Möglichkeit.» Das Unternehmen bekräftigte seine Bereitschaft, «gemeinsam mit der Gewerkschaft zu einer Lösung zu kommen.»
Die Situation sei trotz eines konstruktiven Beginns der Verhandlungen in einer absoluten Sackgasse, da die Lufthansa viele der für Ufo wichtigen Punkte in einem schriftlichen Angebot nicht mehr wiederholt habe, sagte Baublies.
Am Sonntag gebe es keine Einigungsmöglichkeiten mehr, da die Konzernleitung der Lufthansa eine weitere Gesprächsrunde ablehne. Ufo hatte für eine Einigung eine Frist bis Sonntag gesetzt.
Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens erklärte in der Nacht zu Sonntag, die zentralen Tarfifverträge zur Alters- und Übergangsversorgung sowie der Vergütung sollten sofort abgeschlossen werden. «Eine Lösung für weitere Tarifthemen kann nur gemeinsam am Verhandlungstisch erreicht werden», erklärte sie.
Ufo kämpft für die Beibehaltung der bisherigen Betriebsrente für die 19.000 Lufthansa-Flugbegleiter. Vor wenigen Wochen wollte die Gewerkschaft den Konflikt mit einem neuen Vorschlag lösen, der einen Sparbeitrag in dreistelliger Millionenhöhe vorsah.
Im Gegenzug sollte der Konzern garantieren, dass die Lufthansa auch im Stammgeschäft weiter wächst und keine Stellen wegfallen. Der Anlauf scheiterte. Den Gegenvorschlag der Lufthansa wies die Gewerkschaft zurück.
Ende Juni hatte Ufo die mittlerweile seit zwei Jahren währenden Verhandlungen schon einmal für gescheitert erklärt. Den daraufhin geplanten Streik hatte Ufo aber kurzfristig abgesagt, nachdem die Lufthansa den Flugbegleitern in wichtigen Punkten entgegengekommen war. Zuletzt bestreikte die Piloten-Vereinigung Cockpit (VC) die Lufthansa im September.
Die Fluggesellschaft ringt derzeit auch mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Piloten-Vereinigung Cockpit um neue Tarifverträge. Umstritten ist in Teilen der Belegschaft der Ausbau des Lufthansa-Billigfliegers Eurowings, bei der die Angestellten wesentlich weniger verdienen als bei der Kranichairline selbst.