Das kündigte der französische Finanzminister Bruno Le Maire am Freitag nach einem Treffen mit seinem niederländischen Amtskollegen Wopke Hoekstra in Paris an: «Wir wollen ein besseres Unternehmen aufbauen, und wir wollen sicherstellen, dass die Interessen beider Länder berücksichtigt werden."
Die Regierung in Den Haag hatte in dieser Woche überraschend einen Anteil von 14 Prozent des französisch-niederländischen Konzerns gekauft und liegt damit als staatlicher Eigner fast gleichauf mit den Franzosen. Diese wurden von dem Schritt kalt erwischt und reagierten verärgert.
Hintergrund ist der Plan des neuen Chefs von Air France-KLM, Benjamin Smith, zu einer stärkeren Integration der beiden Airlines. Die Niederländer befürchteten Nachteile für die viel profitablere KLM. Auch die Position des Amsterdamer Flughafens Schiphol als wichtigem Knotenpunkt in Europa sahen sie in Gefahr.
Deshalb hatte Hoekstra Smith zu einem Gespräch am 19. Februar zitiert. Dabei habe der Air-France-KLM-Chef wenig Verständnis für die Sorgen der Niederländer gezeigt, sagten KLM-Insider. Das habe womöglich den Ausschlag für den Einstieg des Staates gegeben.
Die Regierung hatte darüber Hoekstra zufolge schon seit Ende 2014 nachgedacht. «Mir ist klar, dass unser Anteilskauf nicht sehr orthodox ist, aber er beruht auf guten Absichten", sagte er.
Le Maire lud Hoekstra schliesslich nach Paris ein, um die Angelegenheit zu klären. Air France hatte sich 2004 mit der niederländischen Airline KLM zusammengeschlossen. Man habe nun das gemeinsame Ziel, Air France-KLM zur leistungsstärksten Fluggesellschaft der Welt zu machen, so Le Maire.
Laut Mitteilung haben sich die beiden Minister ausserdem darauf geeinigt, die Flughäfen Roissy-Charles de Gaulle und Schiphol zu stärken. Hoekstra hatte unmittelbar nach dem Aktienkauf betont, dass mit dem Schritt auch die Bedeutung des niederländischen Flughafens Schiphol sichergestellt werden soll. «Die Crux ist, dass Schiphol von enormer Bedeutung für die niederländische Wirtschaft ist", hatte er erklärt.