«Wir werden kurzfristig bekanntgeben, welche Flüge nicht bestreikt werden», sagte der Chef der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Montag. Damit wird die Gewerkschaft des Kabinenpersonals erstmals in dem seit fast zwei Jahre andauernden Tarifstreit die Arbeit niederlegen. Der Arbeitskampf soll am kommenden Freitag (13. November) beendet werden.
In dem Tarifstreit geht es um viele verschiedene Themen, wichtige Punkte sind die Absicherung und Vergütung der 19'000 Flugbegleiter sowie deren Alters- und Übergangsversorgung. Ufo hatte die jüngsten Vorschläge der Lufthansa am Wochenende «völlig inakzeptabel» genannt.
Mit dem Streik will Ufo erreichen, dass die Übergangsversorgung ohne Einbussen für die Mitarbeiter weitergeführt wird. Zwar habe die Gewerkschaft am Vormittag der Lufthansa nochmals eine letzte Einzelforderung vorgelegt. «Darin setzen wir die Frist für eine Einigung auf Donnerstag, 17.00 Uhr», sagte Baublies. Sollte das Unternehmen dem zustimmen, könnten die Streiks doch noch abgesagt werden, sagte Baublies. Doch damit sei nicht wirklich zu rechnen.
Lufthansa hat Unternehmensangaben zufolge mit Ufo fast alle offenen Tarifverträge betreffend eine Vereinbarung, wonach bei einem Scheitern von Tarifverhandlungen eine Schlichtung angerufen werden kann. Eine Ausnahme ist das Thema Versorgung: Hier war ein Schlichtungsversuch bereits im Juni gescheitert.
Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Lufthansa, hatte die Ankündigung von Ufo, demnächst zu Streiks aufzurufen, als «nicht nachvollziehbar» kritisiert. Nach Angaben von Baublies hat die Lufthansa bereits klargestellt, dass es kein weiteres Angebot geben werde.