Lufthansa und Austrian Airlines
Darum sind die Swiss-Schwestern kulanter

Eigentlich sollen die Airlines unter dem Lufthansa-Dach näher zusammenrücken. Bei der Kundenfreundlichkeit hinkt die Swiss aber hintendrein.
Publiziert: 20.10.2015 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:36 Uhr
«Wäre die gesamte Reise auf einem Swiss-Ticket gebucht worden, hätten wir kostenlos auf den nächsten Flug umgebucht», schreibt die Swiss in einer Stellungnahme.
Foto: zvg

Die neue Webseite der Inkasso-Firma Airhelp zeigt, welche Fluggesellschaften ihren Kunden am wenigsten zumuten. Die Erkenntnisse der Firma basieren auf über 200'000 Kundendaten, die sie zusammengetragen hat. Sie sind auf der Webseite von Airhelp zugänglich. Im Airhelp-Rating von 25 europäischen Fluggesellschaften fällt auf: Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines und die Lufthansa selbst sind top. Sie belegen Rang 2 und 3 der Rangliste.

Die Swiss allerdings, die ebenfalls zum Lufthansa-Imperium gehört, liegt im unteren Mittelfeld auf Rang 15. «Der Grund für das deutlich schlechtere Abschneiden von Swiss im Vergleich zu den anderen Mitgliedern der Lufthansa-Group ist deren Verhalten bei der Bearbeitung von Entschädigungsbeschwerden», schreibt Airhelp, «Swiss lehnt kategorisch sämtliche Anfragen ab und bezahlt keinerlei Entschädigungen aus.»

600 Euro Entschädigung für drei Stunden Verspätung

Eigentlich sollen die Airlines im Lufthansa-Konzern näher zusammenrücken. Vor etwas mehr als einem Monat verkündete die Lufthansa eine neue Konzernstrategie. Infolge dieser erhält die Swiss nächstes Jahr mit Thomas Klühr auch einen alten Lufthansa-Haudegen als neuen CEO. Warum also ist die Swiss so wenig kulant?

Gegenüber Blick.ch liess die Swiss verlauten: «Wir halten uns bei der Behandlung von Fluggastbeschwerden jeweils ans anwendbare Recht.» Mit anderen Worten: Die Swiss macht nur so viel wie gesetzlich nötig. Es ist bekannt, dass in der EU Flugpassagiere viel besser geschützt sind als in der Schweiz. So besteht bei einer über dreistündigen Verspätungen für Flugstrecken von mehr als 3500 Kilometern ein Anspruch auf 600 Euro Entschädigung.

Das bedeutet: Wenn die Schweizer wollen, dass die Swiss aufs Niveau von Austrian Airlines und Lufthansa kommt, müssen auch wir unsere Passagierrechte verbessern. (kaz)

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