Die Zertifizierung des Fliegers kam dank einer engen Zusammenarbeit des Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl) mit anderen Luftfahrtbehörden, der European Aviation Safety Agency (Easa) und dem Hersteller Pipistrel zustande, wie das Bazl am Montag mitteilte.
Zudem konnten die Behörden dank des Flugzeugs Erfahrungen mit der Zulassung emissionsarmer Antriebsarten für Luftfahrzeuge sammeln. Mitte März erteilte die europäische Flugsicherheitsbehörde die Zulassung des Elektromotors.
Dahinter stecken aufwändige Arbeiten. Vor der Musterzulassung als erstes Elektroflugzeug mussten die Bedingungen für Betrieb, Wartung sowie Piloten- und Personalausbildung von Grund auf definiert werden. Dabei wirkte das Bazl nach eigenen Angaben federführend mit. Das Zertifizierungsverfahren dauerte weniger als drei Jahre.
Mit dem Projekt konnten Easa und Bazl auch die Basis legen für künftige Zulassungen von emissionsarmen und umweltfreundlichen Flugzeugen. Neben der Schadstoff- sinkt bei Elektroflugzeugen auch die Lärmbelastung. Bisher war bei Kleinflugzeugen nur der Antrieb mit Verbrennungsmotoren geregelt.
Das Pipistrel Velis Electro gehört zur Kategorie der leichten Sportflugzeuge. Sein Elektromotor leistet 57,6 Kilowatt beim Start für maximal 90 Sekunden. Die Reiseleistung ist auf 49,2 Kilowatt beschränkt.
Gemäss dem slowenischen Hersteller Pipistrel ist eine Flugzeit von 50 Minuten bei einer Reserve von 10 Minuten möglich. Wer bereits über eine Privatpilotenlizenz verfügt, kann während fünf Stunden eine Einweisung absolvieren. Das zweisitzige Kleinflugzeug basiert auf der Pipistrel-Baureihe Virus SW 121 mit Verbrennungsmotor.
(SDA)