Neu gehört Swissport einer internationalen Investorengruppe, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Sechs britische und amerikanische Private-Equity-Gesellschaften sprangen für die selber in finanziellen Engpässen steckende chinesische HNA in die Bresche. Die Transaktion war bereits im Sommer angekündigt worden.
Dank der neuen Investoren sinke die Verschuldung von Swissport nun um 1,9 Milliarden Euro. Nach Abschluss der Restrukturierung stünden Swissport zudem Finanzmittel in Höhe von rund 500 Millionen Euro zur Verfügung, heisst es. Davor ächzte der Konzern unter einem Schuldenberg von mehr als 2,1 Milliarden Euro, gleichzeitig traf die Krise der Luftfahrt das Unternehmen hart.
Für das Verwaltungsrats-Präsidium von Swissport haben die neuen Besitzer Christoph Müller auserkoren. Müller blicke auf eine Karriere in der Airlinebranche zurück - zuletzt als CEO von Malaysia Airlines. Er stand in früheren Jahren auch der Aer Lingus und der ehemaligen belgischen Fluggesellschaft Sabena vor.
Doch zuerst einmal muss Müller ab 2021 als interimistischer CEO von Swissport ran. Denn bereits seit Längerem ist bekannt, dass Konzernchef Eric Born das Unternehmen per Ende 2020 nach fünfeinhalb Jahren verlassen wird.
Die Suche nach einem neuen Konzernchef sei weit fortgeschritten, erklärte Swissport. Bis zur Ernennung eines permanenten CEO werde David Siegel, ein Veteran der Luftfahrtindustrie, den Swissport-Verwaltungsrat interimistisch leiten.
Seit dem Zusammenbruch der Swissair hat Swissport bereits mehrmals den Besitzer gewechselt. Im Februar 2002 war Swissport für rund 580 Millionen Franken von der britischen Beteiligungsgesellschaft Candover gekauft worden. Die Briten verkauften die Firma bereits drei Jahre später wieder für 520 Millionen Euro an die spanische Ferrovial weiter.
Fünf Jahre später verkaufte Ferrovial die Bodenabfertigungsfirma für 900 Millionen Franken an die französische Beteiligungsgesellschaft PAI Partners. Im Juli 2015 dann wechselte Swissport für 2,73 Milliarden Franken zu HNA.
(SDA)