Messflüge hätten gezeigt, dass der Datenaustausch zwischen Drohnen und Anbietern von U-Space-Lösungen stabil ist, teilte das Aviation Research Centre Switzerland (ARCS) am Mittwoch mit. Die Flugsicherung Skyguide hatte die Machbarkeitsstudie "Nutzung Mobilfunk für Drohnen" in Auftrag gegeben. An der Studie beteiligt waren auch die ZHAW School of Engineering, die Universität St. Gallen, die ETH Lausanne und die Swisscom.
Mit dem System U-Space sollen Drohnen in den Luftraum integriert werden und künftig auch der Flugsicherung unterstehen. Hintergrund für die Regulierung ist der stark wachsende Drohnenmarkt mit neuen professionellen Anwendungen. Als Vehikel für die Integration dient der Mobilfunk. Damit sollen nicht zuletzt auch Kollisionen mit Flugzeugen verhindert werden.
Skyguide wird im Sommer 2019 ein Registrierungssystem für Drohnenpiloten anbieten, wie es in der Mitteilung heisst. Damit werde die Grundlage für die sichere Integration von kommerziellen und nicht-kommerziellen Drohnen in den Schweizer Luftraum (U-Space) geschaffen.
Dies bedingt, dass in Echtzeit Daten zwischen Drohnen, Drohnen-Verkehrsmanagement und Anbietern von Geolokalisierungsdiensten ausgetauscht werden können. Die Studie hat nun gezeigt, dass die Schweizer Mobilfunkinfrastruktur schon heute den Datenaustausch und die Drohnenführung im U-Space gewährleisten kann.
"Skyguide ist das erste Flugsicherungsunternehmen, das den integrierten U-Space umsetzt", lässt sich der Kommunikationsverantwortliche Klaus Meier in der Mitteilung zitieren. Damit der sichere Zugang zum Himmel für Drohnen gewährleistet.
Weil keine kostenintensiven neuen Strukturen nötig sind, sehen die Autoren der Studie interessante neue Geschäftsfelder für die Telekommunikationsunternehmen und weitere Entwicklungsmöglichkeiten für die Drohnenbranche. "Diese Technologie könnte das künftige Drohnen-Business beflügeln", schreibt Michel Guillaume vom Zentrum für Aviatik der ZHAW in der Mitteilung.
Skyguide und ARCS wollen 2019 in einer Folgestudie die Resultate vertiefen. Diese Langzeittests sollen wenn möglich vom Innovationspark Dübendorf durchgeführt werden, der über die nötigen Aviatik-Kompetenzen verfügt.
Auf politischer Ebene hatten die Eidgenössischen Räte jüngst eine Registrierungsplicht für Drohnen beschlossen. Der Bundesrat muss nun eine Gesetzesvorlage dazu ausarbeiten. Die EU plant ebenfalls ein neues Regelwerk für die unbemannte Luftfahrt. Der Bundesrat möchte diese Regeln übernehmen, um der Schweizer Drohnenindustrie den Zugang zum europäischen Markt zu sichern.