Der russische Flieger ist knapp 70 Meter lang, seine Spannweite erstreckt sich über 73 Meter. Die Antonov der Volga-Dnepr-Airline startete um 12.45 Uhr Richtung Osten, bog dann Richtung Norden ab und verschwand nur wenige Sekunden nach dem Start in den Wolken.
Im Frachtraum transportierte die Antonov eine 20 Meter grosse Raketenspitze für die amerikanische Trägerrakete Atlas V. Die sogenannte Nutzlastverkleidung war bei der Ruag Space in Emmen hergestellt worden und füllte fast die gesamte Ladefläche des Flugzeuges aus, wie Ruag mitteilte.
Die Nutzlastverkleidung macht rund einen Drittel der Gesamtlänge einer Trägerrakete aus. Sie besteht aus zwei Halbschalen aus Karbonfaserverbundwerkstoffen, die sich im All teilen. Sie schützt die Satelliten, die mit den Raketen in den Orbit transportiert werden, vor dem Start vor Sonne und Regen und während den ersten Flugminuten vor der dann entstehenden enormen Reibungshitze.
Bei dem Transport handelte es sich um die letzte in Emmen für Atlas-Raketen produzierte Nutzlastverkleidung. Künftig werden diese Raketenspitzen in einem Ruag-Werk in Alabama hergestellt. Die Antonov habe sich damit zum letzten Mal im Auftrag der United Launch Alliance (ULA) von Emmen aus in die Luft erhoben, teilte Ruag mit.
Die ULA ist ein Zusammenschluss verschiedener Firmen und ist für den Start der Atlas-Raketen zuständig. Ruag Space arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit der ULA zusammen. Mit der Verlegung der Produktion der Nutzlastverkleidung in die USA habe Ruag die strategische Partnerschaft mit der ULA stärken können, hiess es weiter.
Emmen bleibe aber das Kompetenzzentrum für die europäischen Trägerraketen Ariane und Vega, teilte Ruag mit. Die europäischen Rakten würden seit 1979 mit Nutzlastverkleidungen von Ruag ins All fliegen.
(SDA)