Die Lufthansa könne es mit ihrer Kostenstruktur «kaum noch schaffen, irgendeine Strecke zu finden, die zu fliegen weniger kostet, als wir von den Passagieren dort erlösen können».
Deshalb passe «das, was bisher üblich war, also eine gute Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und gute Karriereperspektiven, auf einmal nicht mehr zusammen», sagte Spohr dem Magazin.
Der Lufthansa-Chef verteidigte den Auf- und Ausbau der neuen Billigtochter Eurowings. «Bevor ich die Fluggäste gar nicht mehr bekomme, wachse ich lieber mit einer Zweitmarke», sagte er dem Magazin. Durch die in Österreich angesiedelte Billiglinie will Spohr die Kosten senken. Piloten und Kabinenpersonal verdienen dort deutlich weniger als beim Mutterkonzern. Eurowings ist zudem eines der zentralen Konfliktthemen in der Tarifauseinandersetzung mit der Pilotengewerkschaft Cockpit.
Spohr deutete laut «Spiegel» eine Kooperation zwischen Eurowings und dem Billigkonkurrenten Easyjet an. Er habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass Eurowings ein offenes System sei, sagte er dem «Spiegel». Easyjet habe «schon häufig Interesse daran bekundet, mit der Lufthansa-Group zusammenzuarbeiten».