Am Samstag informierten Schilder auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul die Passagiere über die neuen Einschränkungen. Auch für andere betroffene Flughäfen wie etwa Dubai trat das Verbot am Samstag in Kraft.
In Dubai werden derzeit mit 1,1 Millionen Menschen besonders viele Passagiere erwartet, da das Land mit einem langen Wochenende den Frühling begrüsst. Aus Dubai bietet die Airline Emirates täglich 18 Flüge in die USA an.
«Ich verstehe die Sicherheitsaspekte», sagte die vom Verbot betroffene Passagierin Debbie Corfield der Nachrichtenagentur AFP. Die in Katar ansässige Britin arbeitet für eine US-Firma und fliegt jährlich mindestens drei Mal in die USA. Sie habe mit dem Verbot aber das Problem, dass sie auf dem Flug nicht arbeiten könne. Daher sei auch ihre Firma von dem Verbot betroffen.
Die US-Regierung hatte vergangene Woche aus Sicherheitsgründen die Mitnahme von grösseren Elektronikgeräten im Handgepäck auf Flügen aus einigen Ländern in die USA verboten. Das Verbot betrifft Geräte die grösser sind als ein Smartphone, etwa Laptops, Tablets oder E-Book-Reader.
Die zehn betroffenen Flughäfen liegen in Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien, Kuwait, Marokko, Katar, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
US-Gesellschaften oder Airlines aus der Schweiz fallen nicht unter diese Einschränkungen, die von vielen Passagieren als sehr störend empfunden werden dürften. Die nun verbotenen Geräte wurden in Istanbul entweder im Aufgabegepäck verstaut oder können von Passagieren bis zu ihrer Rückkehr aus den USA abgegeben werden, berichtete der Sender NTV.
Grossbritannien hatte nachgezogen und die Sicherheitsregel für fünf Staaten erlassen: Tunesien, Türkei, Libanon, Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien.
Das tunesische Aussenministerium zitierte deshalb die britische Botschafterin zum Gespräch. Die Diplomatin sei am Freitag in das Ministerium eingeladen worden, teilte das tunesische Aussenministerium mit.
Beim Gespräch habe der Europabeauftragte des Ministeriums, Mohamed Mezghani, seine Verwunderung über die britische Entscheidung dargelegt, die ohne Rücksprache mit den tunesischen Behörden stattgefunden habe, hiess es in der Erklärung. Mezghani sagte, dass die Entscheidung nicht gerechtfertigt sei und nicht die Sicherheitslage in Tunesien widerspiegele.
Im Jahr 2015 hatten mehrere Terroranschläge das nordafrikanische Land getroffen. Dutzende Touristen, darunter zahlreiche Briten, starben. Seitdem hat sich die Sicherheitslage stabilisiert.