Zu dem Erfolg trugen die Beliebtheit der Kurzstreckenflugzeuge der A320-Familie und die A350-Langstreckenflugzeuge bei. Das Unternehmen teilte ausserdem mit, dass es trotz anhaltender Probleme in der Lieferkette im vergangenen Jahr 735 Flugzeuge an Kunden ausgeliefert hat. Damit übertraf Airbus sein Ziel von 720 ausgelieferten Flugzeugen und lag deutlich über den 661 Maschinen im Jahr 2022.
Nach der Pandemie «hatten wir erwartet, dass sich die Luftfahrt irgendwann zwischen 2023 und 2025 erholen würde, aber was wir 2023 gesehen haben, war, dass neben dem Markt für Single-Aisle-Flugzeuge auch der Markt für Grossraumflugzeuge viel früher und kräftiger als erwartet zurückgekehrt ist», erklärte Christian Scherer, Geschäftsführer der Verkehrsflugzeugsparte, laut einer Pressemitteilung.
Die grösste Bestellung kam von der indischen Billigfluggesellschaft IndiGo, die mit 500 A320 den grössten Auftrag in der Geschichte der zivilen Luftfahrt unterzeichnet hat. Air India bestellte 250 Flugzeuge, darunter 40 A350, Turkish Airlines 230 Flugzeuge, darunter 60 A350. «Wir haben noch nie so viele A320 oder A350 in einem Jahr verkauft. (...) Es gibt eine starke Dynamik», sagte Scherer.
Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, will Airbus laut Scherer die Zahl der monatlich produzierten A320 von 48 im Jahr 2023 auf 75 und die Zahl der monatlich produzierten A350 von fünf auf zehn im Jahr 2026 erhöhen.
Während sich Airbus im Höhenflug befindet, strauchelt US-Konkurrent Boeing: Zwar verzeichnete das Unternehmen mit 1456 Bestellungen ebenfalls einen Auftragsschub, was auf den Erfolg der 737 Max (987 Bestellungen) und des Langstreckenfliegers 787 (313 Bestellungen) zurückzuführen ist. Allerdings kämpft Boeing weiterhin mit Problemen bei der Produktion und Qualitätskontrolle und konnte 2023 nur 528 Flugzeuge ausliefern.
Vergangene Woche musste eine Boeing 737 Max von Alaska Airlines notlanden, da sich ein Rumpfstück aus der Maschine gelöst hatte. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt, aber das Image des US-Herstellers bleibt angekratzt, nachdem bei zwei Unfällen aufgrund von Konstruktionsfehlern 2018 und 2019 insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen waren. (SDA)