Die Zahl der Einkommensmillionäre unter den Bankern in der Europäischen Union ist rückläufig. Nur noch 3178 von ihnen verdienten 2013 mehr als eine Million Euro. Das liess EU-Bankenaufsicht EBA gestern Montag verlauten. Geringere Profitabilität der Banken und Wechselkurschaos seien die Gründe, so die EBA.
Ein Banker aus Grossbritannien wird sich ob diesen Aussagen in Fäustchen lachen. Dem Bericht der Aufsichtsbehörde ist nämlich auch zu entnehmen, dass der Banker ein Gehalt von 18,4 Euro Lohn bekommen hat. Das Riesengehalt bestand fast nur aus einem fetten Bonus. Auf ein Grundgehalt von 1,1 Mio wurden ihm 17,2 Mio Euro Bonus ausbezahlt, das entspricht 1567 Prozent seines Grundlohns, wie Business Insider hochgerechnet hat.
Aus den Unterlagen der Aufsichtsbehörde geht nicht hervor, für welche Bank der Mann arbeitet, auch sein Name bleibt geheim. Nur soviel ist bekannt: 60 Prozent des Bonus bestand nicht aus Bargeld, sondern aus Aktien. Diese können frühestens in drei Jahren zu Cash gemacht werden.
Die EBA stellte in Aussicht, dass es solche Exzesse in Zukunft nicht mehr geben wird. Denn die EU hat die Boni für Banker in besonders risikoträchtigen Bereichen inzwischen auf das Doppelte des Fixgehaltes gedeckelt.
Ohne Zustimmung der Generalversammlung dürfen die Prämien nicht höher sein als das Grundgehalt. Die EU will damit Exzesse bremsen und die Orientierung der Banker am kurzfristigen Erfolg durch eine langfristige Sicht ersetzen. (rsn/SDA)