Er gründete die einzige Schweizer Firma, die in der IT mit der Weltklasse mithalten kann: Der Westschweizer Daniel Borel (66). 1981 hob er mit zwei Studienkollegen den Computerzulieferer Logitech aus der Taufe, der heute 2,1 Milliarden Dollar Umsatz macht.
Seine Karriere machte Borel allerdings nicht in der Schweiz, sondern in Kalifornien. Auch Logitech hat den operativen Sitz in den USA. Schlüssel dazu war ein Stipendium an der US-Elite-Universität Stanford, sagt Borel in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz»: «Das hat mein Leben verändert.»
Die Schweiz müsse mehr jungen Leuten solche Erfahrungen ermöglichen, fordert Borel. Es brauche mehr Stipendien, damit junge Schweizer die Welt entdecken könnten. Borel geht aber noch einen Schritt weiter: «Man sollte den Militärdienst ersetzen durch ein obligatorisches Jahr in den USA oder China. Wenn man zurückkommt, hat man gelernt, international und out of the box zu denken.»
Über die Umsetzbarkeit seines Vorschlages macht sich Borel keine Illusionen. Dennoch geht er mit der Schweizer Politik hart ins Gericht: Die Annahme der Anti-Einwanderungs-Initiative im Februar 2014 sei der «Worst Case» für die Schweiz. Die Initiative sei «das Letzte, was die Schweiz braucht». Die Schweiz müsse die besten Leute anziehen, um in Zukunft eine Chance zu haben. Das habe die Politik aber nicht verstanden.
Die Schweiz sei aber nicht das einzige Land, das sich abschotte, sagt Borel weiter. Auch das grosse Vorbild USA gehe diesen Weg, wenn Donald Trump zum Präsidenten gewählt werde: «Ich habe wirklich Angst», so Borel. «Die Einwanderung einzudämmen, Mauern zu bauen, US-Firmen zu zwingen, wieder in Amerikla zu produzieren – das macht so wenig Sinn, das ist so rückwärtsgewandt.» Das Problem sei aber, dass Trump «von vielem kaum etwas versteht».