Schweizer Logistikkonzern im Visier
DSV legt Schweizer Panalpina Angebot auf den Tisch

Der Logistikkonzern Panalpina hat von der dänischen DSV ein unaufgefordertes und unverbindliches Kaufangebot erhalten. Die DSV biete pro Panalpina-Aktie einen Preis von 170 Franken je Aktie, bestehend aus einer Kombination aus Bargeld und DSV-Aktien.
Publiziert: 16.01.2019 um 07:52 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2019 um 15:11 Uhr
Erst Ceva, jetzt Panalpina. Der dänische Logistikkonzern DSV hat Gefallen an seinen Schweizer Konkurrenten gefunden. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Der Verwaltungsrat von Panalpina prüfe den Vorschlag zusammen mit seinen Beratern, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Eine weitere Stellungnahme lehnte das Unternehmen am Mittwoch auf Anfrage von AWP ab.

Am Dienstag hatte die Panalpina-Aktie bei 137,00 Franken geschlossen. Der entsprechende Aufpreis auf den gestrigen Schlusskurs beträgt somit rund 24 Prozent. Insgesamt sind die Dänen also bereit, über 4 Milliarden Franken für den Basler Logistikkonzern zu bezahlen. Im Moment stehen die Panalpina-Titel bei 178 Franken, das ist fast ein  Drittel höher als gestern.

Panalpina ist angeschlagen

Eine Mitteilung von DSV wurde für später am Tag angekündigt. Hintergrund des Kaufangebots von DSV an Panalpina ist die herausfordernde Situation in der Logistikbranche und bei Panalpina selbst. Das Unternehmen steht aufgrund der eher schwachen Aktienkursentwicklung seit längerem unter Druck des Grossaktionärs Cevian.

Dies hat vor einigen Wochen auch zum Rücktritt von Verwaltungsrats-Präsident Peter Ulber geführt. Ihm war vorgeworfen worden, sich gegen einen möglichen Zusammenschluss mit einem Konkurrenten zu stellen und sich «gegen die notwendigen Massnahmen zu sträuben, um den Konzern wettbewerbsfähig aufzustellen».

Seit Ulbers Verzicht auf eine weitere Amtszeit wird das Basler Unternehmen daher immer mehr als Übernahmekandidat gehandelt. Als möglicher Interessent ist nebst DSV auch der Schweizer Konkurrent und Weltmarktführer Kühne+Nagel im Gespräch. Das Unternehmen aus Schindellegi liess vor einiger Zeit zwar verlauten, dass es keine feindliche Übernahme anstrebt. Zum Angebot von DSV an Panalpina äusserte sich Kühne+Nagel nicht.

Dänen drängen in die Schweiz

Dass es DSV nach grösseren Zukäufen gelüstet, war bereits bekannt. Erst im Oktober hatten die Dänen ein Übernahmeangebot für den Schweizer Panalpina-Konkurrenten Ceva Logistics vorgelegt. Ceva hatte dieses Angebot jedoch abgelehnt und war stattdessen eine vertiefte Partnerschaft mit seinem Hauptaktionär, der französischen Reederei CMA CGM, eingegangen.

Panalpina selbst hatte sich direkt nach Ulbers Rücktritt noch gegen eine Übernahme durch einen Konkurrenten ausgesprochen. Man wolle eigenständig bleiben und eigene Akquisitionen tätigen, hatte ein Sprecher damals gesagt.

Das dänische Transport- und Logistikunternehmen DSV beschäftigt in mehr als 80 Ländern rund 45'000 Mitarbeitende. 2017 erwirtschaftete DSV einen Umsatz von 10,1 Milliarden Euro. (SDA/koh)

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