Der Kanton Bern wird prüfen, ob und wie allenfalls die Regelungen für das Taxigewerbe im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle wie «Uber» gelockert werden sollen. Der Grosse Rat hat am Dienstag ein entsprechendes Postulat aus den Reihen der Grünliberalen überwiesen.
Aus Sicht der Konsumenten und der Wirtschaft seien neue, digitale Geschäftsmodelle wie etwa Uber zu begrüssen, begründete Grossrat Michael Rudin (GLP/Lyss) seinen Vorstoss. Heute könnten die Gemeinden entscheiden, wie sie ihr Taxigewerbe handhabten, dies sei nicht mehr zeitgemäss.
Rudin verheimlichte auch nicht, dass ihm ein kürzlicher Entscheid der Stadt Bern, Anbieter wie Uber nicht zuzulassen, ein Dorn im Auge ist. Damit werde die Wahlfreiheit von Konsumenten ausgebremst. Der Kanton solle deshalb prüfen, wie die übergeordneten gesetzlichen Bestimmung angepasst werden könnten.
Kritik wegen «Scheinselbstständigkeit»
Verschiedene Votanten namentlich aus dem rot-grünen Lager kritisierten die neuen Geschäftsmodelle wie Uber als «Scheinselbständigkeit«. Die Fahrerinnen und Fahrer könnten von ihren Aufträgen nicht leben und Konzerne wie Uber bezahlten auch keine Sozialleistungen.
Gerade Firmen wie Uber hätten digitale Modelle in Misskredit gebracht, argumentierte Nathalie Imboden (Grüne/Bern). «Ein digitales Prekariat kann nicht die Lösung sein.»
Roland Benoit (SVP/Corgémont) warf ein, dass Taxifahrer eine Prüfung ablegen müssten, Uber-Fahrer aber nicht. Wenn man solch neuen Modellen den Weg ebne, schaffe man eine Ungleichheit zwischen geprüften Taxifahrern und anderen.
Wenn man nun im Hinblick auf die Digitalisierung weiter deregulieren wolle, brauche es auch entsprechende Lockerungen für das traditionelle Taxigewerbe, führte Polizei- und Militärdirektor Hans-Jürg Käser (FDP) aus. Käser zeigte sich bereit, den Vorstoss in der unverbindlichen Form eines Postulats entgegen zu nehmen.
Der Rat überwies das Postulat mit 103 zu 34 Stimmen bei einer Enthaltung. (SDA)
In Bern und Zürich haben einzelne Taxi-Zentralen bereits seit längerem eigene Smartphone-Apps. Die kommen aber nicht in Fahrt. Gross dagegen ist Uber aus den USA, das drei verschiedene Dienste anbietet: Limousinen, normale Taxis und den Laiendienst UberPop. Dieser wurde in Genf verboten, in Zürich eingestampft. Die Preise schwanken mit der Nachfrage, liegen aber gewöhnlich unter jenen der traditionellen Taxis. Seit Frühjahr hält in Freiburg, Baden AG und Zürich die Taxi-App Go! mit Fix-Preisen dagegen.
In Bern und Zürich haben einzelne Taxi-Zentralen bereits seit längerem eigene Smartphone-Apps. Die kommen aber nicht in Fahrt. Gross dagegen ist Uber aus den USA, das drei verschiedene Dienste anbietet: Limousinen, normale Taxis und den Laiendienst UberPop. Dieser wurde in Genf verboten, in Zürich eingestampft. Die Preise schwanken mit der Nachfrage, liegen aber gewöhnlich unter jenen der traditionellen Taxis. Seit Frühjahr hält in Freiburg, Baden AG und Zürich die Taxi-App Go! mit Fix-Preisen dagegen.