Lindt & Sprüngli wartet noch auf Geld
Air Berlin bezahlte Kult-Schoggiherzen nicht

Mit dem Air-Berlin-Aus ist auch Schluss mit dem Prestigeauftrag für die roten Schoggiherzen. Lieferant Lindt & Sprüngli bleibt wohl auf seinen offenen Rechnungen sitzen.
Publiziert: 28.10.2017 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:08 Uhr
Herzschmerz bei Lindt & Sprüngli: Die Schoggi-Hersteller aus Kilchberg ZH bleibt wohl auf offenen Rechnungen für Air-Berlin-Herzen sitzen.
Foto: Melanie Duchene

Mit dem Aus von Air Berlin bricht Lindt & Sprüngli ein prestigeträchtiger Auftrag weg.

Seit etwas mehr als drei Jahren kommen die bekannten Air-Berlin-Schoggiherzen aus der Manufaktur des Kilchberger Herstellers. «Die Schoggiherzen haben sich zu einem Kultprodukt entwickelt, mit dem viele Passagiere eine emotionale Verbindung zur Marke Lindt aufgebaut haben», schwärmt eine Sprecherin des Herstellers im «Tages-Anzeiger».

Damit ist jetzt Schluss. Mitte 2017 hat Lindt & Sprüngli zum letzten Mal eine Lieferung an die Airline geschickt.

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Bitterer Nachgeschmack: Geld dafür sah die Schoggi-Manufaktur bislang nicht. Sie bleibt auf eine Stapel offener Rechnungen sitzen. Wie viel Geld Lindt vom Air-Berlin-Insolvenzverwalter fordert, sagt die Sprecherin nicht.

Kleiner Trost für den Kilchberger Konzern: Auf der langen Strecke der Airline Swiss kommen Business-Class-Passagiere auch künftig in den Genuss von Lindt-Schokolade und in der First Class naschen sie Leckereien der Confiserie Sprüngli, wie BLICK berichtete. (uro)

Tickets werden teurer

Das Aus von Air Berlin verknappt das Angebot an Flügen. Darum steigen die Preise. Bereits in den letzten Wochen buchten viele Kunden bei der Konkurrenz. So konnte die Lufthansa dank höherer Preise den Umsatz im dritten Quartal steigern.

Auch beim Tochterkonzern Swiss könnten einige Linien teurer werden. Stärker nachgefragt würden Berlin und Düsseldorf, heisst es auf Anfrage. Angaben zu Preisen macht Swiss nicht, teilt nur trocken mit: «Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage.»

Das Aus von Air Berlin verknappt das Angebot an Flügen. Darum steigen die Preise. Bereits in den letzten Wochen buchten viele Kunden bei der Konkurrenz. So konnte die Lufthansa dank höherer Preise den Umsatz im dritten Quartal steigern.

Auch beim Tochterkonzern Swiss könnten einige Linien teurer werden. Stärker nachgefragt würden Berlin und Düsseldorf, heisst es auf Anfrage. Angaben zu Preisen macht Swiss nicht, teilt nur trocken mit: «Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage.»

Wo landet das Personal, wohin kommen die Flieger?

Mit dem letzten Flug der Air Berlin sind längst nicht alle Probleme gelöst. Lufthansa-Chef Carsten Spohr (50) rechnet damit, dass ab heute 80 Maschinen am Boden bleiben. Diese hatte die Kranich-Airline für ihre Billigtochter Eurowings gekauft. Lufthansa will zwar vorübergehend grössere Flugzeuge einsetzen – etwa einen Boeing-Jumbo 747-400 zwischen Frankfurt und Berlin. Dramatische Lücken in den Flugplänen lassen sich aber auch so nicht vermeiden. Sie könnten noch Wochen anhalten.

Spohr rechnet damit, dass es auf gewissen Strecken zu wenige Plätze gibt. Reisende müssten einen späteren Flug nehmen als geplant. Kurz: Das Chaos ist perfekt. Und wohl nicht nur heute. Die 6500 Mitarbeiter erhielten den blauen Brief. Wer will, kann sich bei Eurowings neu bewerben. Allerdings zu einem tieferen Lohn und zu schlechteren Bedingungen. Eine Einigung für die Übernahme der letzten 25 Flugzeuge steht noch aus. Air Berlin verhandelt derzeit mit den letzten beiden Bietern Easyjet und Condor.

Mit dem letzten Flug der Air Berlin sind längst nicht alle Probleme gelöst. Lufthansa-Chef Carsten Spohr (50) rechnet damit, dass ab heute 80 Maschinen am Boden bleiben. Diese hatte die Kranich-Airline für ihre Billigtochter Eurowings gekauft. Lufthansa will zwar vorübergehend grössere Flugzeuge einsetzen – etwa einen Boeing-Jumbo 747-400 zwischen Frankfurt und Berlin. Dramatische Lücken in den Flugplänen lassen sich aber auch so nicht vermeiden. Sie könnten noch Wochen anhalten.

Spohr rechnet damit, dass es auf gewissen Strecken zu wenige Plätze gibt. Reisende müssten einen späteren Flug nehmen als geplant. Kurz: Das Chaos ist perfekt. Und wohl nicht nur heute. Die 6500 Mitarbeiter erhielten den blauen Brief. Wer will, kann sich bei Eurowings neu bewerben. Allerdings zu einem tieferen Lohn und zu schlechteren Bedingungen. Eine Einigung für die Übernahme der letzten 25 Flugzeuge steht noch aus. Air Berlin verhandelt derzeit mit den letzten beiden Bietern Easyjet und Condor.

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