Es ist der grösste Zukauf in der 169-jährigen Firmengeschichte: Lindt & Sprüngli vernascht den amerikanischen Süsswarenhersteller Russell Stover. Der Preis bleibt geheim. «Ein Milliardendeal», sagt Lindt-Chef Ernst Tanner zu BLICK. Schätzungen zufolge liegt der Kaufpreis zwischen 1,2 und 1,4 Milliarden Franken.
Die Kilchberger Schoggi-Manufaktur wird damit auf einen Schlag zur Nummer 3 in den USA, dem grössten Schokolademarkt der Welt. Hinter Hershey’s (Platz 1) und Mars (2) – aber noch vor Nestlé. Gleichzeitig wird Tanner Besitzer der wohl berühmtesten Praliné-Packung der Welt.
«Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiss nie, was man kriegt», sagt Tom Hanks im Hollywood-Kassenschlager «Forrest Gump». In der Szene sitzt der Hauptdarsteller auf einer Parkbank mit einer Russel-Stover-Praliné-Schachtel.
Aber weiss Tanner, was er da mit Russell Stover bekommt? «Davon können Sie ausgehen», sagt Tanner. Mehrere Male sei er in diesem Frühling an den Stover-Hauptsitz in Kansas City (USA) geflogen. «Gekämpft wie ein Tiger habe ich, um den Zuschlag für den Deal zu bekommen.» Interessenten an Russell Stover habe es einige gegeben.
Konkurrenziert sich Lindt aber nun nicht selbst im US-Markt? Tanner spricht von einer «einmaligen Gelegenheit, einem strategischen Schachzug». Russell Stover ist nach eigenen Angaben der grösste Praliné-Hersteller der USA mit einem Umsatz von rund 450 Millionen Franken. Zum Vergleich: Lindt & Sprüngli verkaufte im ersten Halbjahr 2014 weltweit Schokolade für 1,2 Milliarden Franken. Stark ist der US-Praliné-Hersteller im saisonalen Geschäft. Beispielsweise am Valentinstag und an Weihnachten, «wo wir uns mit unseren Marken Lindt und Ghirardelli bisher nicht so gut etablieren konnten», sagt Tanner. Befragte Bankexperten sprechen von einer «sinnvollen Ergänzung».
Überraschend ist der Zukauf dennoch. Tanner gab im Frühjahr das Ziel aus, das Schoggi-Geschäft in den Schwellenländern voranzutreiben. «Wir können derzeit nicht überall auf der Welt dazukaufen, wie wir gerne würden», erklärt Tanner heute. In Asien oder in Lateinamerika gebe es aktuell keine vergleichbaren Kaufobjekte.
Rund ein Drittel des Konzernumsatzes macht Lindt & Sprüngli heute bereits in Nordamerika. 2015 sollen dort erstmals über 1,3 Milliarden Franken Umsatz erzielt werden. Mit dem Zukauf hat Lindt dafür die Weichen richtig gestellt.
Mit der Übernahme von Russell Stover wird Lindt & Sprüngli die Nummer Drei im nordamerikanischen Schokoladenmarkt. Marktführer ist das Süsswarenimperium Hershey's aus Pennsylvania, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,15 Milliarden Dollar einfuhr.
Der Name der Firma ist nach ihrem Gründer Milton Hershey benannt. Auch der Ort, wo sich der Hauptsitz der weltweit tätigen Gruppe befindet, trägt dessen Namen. Eines der bekanntesten Produkte des Konzerns ist der Reese's Peanut Butter Cup, ein mit Erdnussbutter gefüllter, flacher Schokoladenbecher.
Nummer Zwei am Schokoladenmarkt jenseits des Atlantiks ist Mars Incorporated. Zum Hersteller berühmter Schokoladenriegel wie Mars, Milky Way, Snickers, Twix oder Bounty gehören aber auch andere Lebensmittelmarken wie etwa Uncle Ben's Reis oder Tierfutter. Als weltweit tätiger Konzern, der auch einen Sitz in der Schweiz hat, kommt Mars auf über 33 Milliarden Dollar Umsatz.
Russell Stover ist vor allem bekannt als Hersteller von Schokoladen, die in Schachteln verkauft werden. Im Segment der Premiumschokoladen wird Russell Stover zusammen mit Lindt zum US-Marktführer. Mit einer sehr traditionellen Gestaltung der Schachteln zielt das Unternehmen eher auf traditions- und qualitätsbewusste Kunden. (SDA)
Mit der Übernahme von Russell Stover wird Lindt & Sprüngli die Nummer Drei im nordamerikanischen Schokoladenmarkt. Marktführer ist das Süsswarenimperium Hershey's aus Pennsylvania, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,15 Milliarden Dollar einfuhr.
Der Name der Firma ist nach ihrem Gründer Milton Hershey benannt. Auch der Ort, wo sich der Hauptsitz der weltweit tätigen Gruppe befindet, trägt dessen Namen. Eines der bekanntesten Produkte des Konzerns ist der Reese's Peanut Butter Cup, ein mit Erdnussbutter gefüllter, flacher Schokoladenbecher.
Nummer Zwei am Schokoladenmarkt jenseits des Atlantiks ist Mars Incorporated. Zum Hersteller berühmter Schokoladenriegel wie Mars, Milky Way, Snickers, Twix oder Bounty gehören aber auch andere Lebensmittelmarken wie etwa Uncle Ben's Reis oder Tierfutter. Als weltweit tätiger Konzern, der auch einen Sitz in der Schweiz hat, kommt Mars auf über 33 Milliarden Dollar Umsatz.
Russell Stover ist vor allem bekannt als Hersteller von Schokoladen, die in Schachteln verkauft werden. Im Segment der Premiumschokoladen wird Russell Stover zusammen mit Lindt zum US-Marktführer. Mit einer sehr traditionellen Gestaltung der Schachteln zielt das Unternehmen eher auf traditions- und qualitätsbewusste Kunden. (SDA)