Jeder vierte Lastwagen auf Schweizer Strassen fährt leer. Das ist nicht nur wirtschaftlich ineffizient, sondern auch schlecht für die Umwelt. Drei Unternehmer aus Baar ZG proben den Aufstand – und scheinen damit Erfolg zu haben.
Die Jungfirma von Marc Bolliger (41), Thomas Federer (31) und David Peyer (32) heisst Pickwings. Schon mehr als 500'000 Franken haben die drei investiert.
Das Prinzip ähnelt jenem des Taxidienstes Uber: Private oder KMU geben auf einer Internetplattform ein, was sie wohin schicken wollen. Von der Lieferpalette mit Handelsgütern bis zum Klavier kann das alles sein. Sofort zeigt ihnen das Programm Dauer und Preis der Lieferung an.
«Spart Papierkrieg»
Der Auftrag poppt darauf in der Dispositionszentrale unabhängiger Transportfirmen auf, die einen verfügbaren LKW in der Nähe haben. Passt der Auftrag in die Tour, wird der Fahrer per App informiert.
«Das Ganze ist voll automatisiert. Damit sparen sich sowohl der Kunde als auch der Transporteur viel Papierkrieg», sagt Mitgründer Bolliger. «Unsere Kunden fahren billiger, als wenn sie ihre Aufträge auf dem üblichen Weg bei einer ausgewählten Transportfirma buchen. Schliesslich machen wir uns Leerfahrten zunutze.»
Seit Februar steht die Plattform zur Verfügung, schon 1000 LKW sind dem Netzwerk angeschlossen. «Wir wachsen jede Woche im zweistelligen Prozentbereich.»