Im Kampf gegen die fünfte Welle setzen die Arbeitgeber auf niederschwellige Massnahmen. «Oberstes Ziel ist die Verhinderung eines Lockdowns», sagt Arbeitgeber-Direktor Roland Müller (58). Im Vordergrund stehe die Ausweitung der Maskenpflicht. «Wir sehen 3G plus als eine sehr gute Option.» Konkret: Die 3G-Regel sollte bei Veranstaltungen ergänzt werden durch die Maskenpflicht. «Wenn möglich, sollten dabei FFP2-Masken getragen werden», so Müller.
Bindende Einschränkungen wie eine Homeoffice- oder eine Zertifikatspflicht am Arbeitsplatz möchte Müller zumindest vorläufig vermeiden. «Die Homeoffice-Empfehlung reicht aus, die Firmen verfügen bereits über die nötigen Instrumente, um ihren Beitrag zur Pandemiekontrolle zu leisten.» Durch die Fürsorgepflicht seien die Arbeitgeber genügend gebunden: «Nichtstun ist keine Option. Die Arbeitgeber müssen sich um ihr Personal kümmern.»
Gegen Kapazitätsbeschränkungen in der Gastronomie
Skeptisch ist der Arbeitgeberdirektor gegenüber der Einführung von 2G und oder von neuen Kapazitätsbeschränkungen in Restaurants. «2G würde die gesellschaftlichen Spannungen verschärfen, und Kapazitätsbeschränkungen sind wirtschaftlich problematisch.» Solch einschneidende Massnahmen sollten laut Müller erst dann ergriffen werden, wenn sich Infektionen und Hospitalisierungen sonst nicht unter Kontrolle bringen lassen. «Letztlich müssen das der Bundesrat und das BAG entscheiden.»
Gratistests würde Müller erst dann wieder einführen, wenn klar ist, dass die aktuellen Impfstoffe nicht gegen die neue Variante Omikron nützen. Ansonsten würden Gratistests den Ungeimpften einen Anreiz nehmen, sich doch noch impfen zu lassen. «Die Impfung ist noch immer das wichtigste Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Auch die Booster-Kampagne muss so schnell wie möglich vorangetrieben werden.»