Über 15 Jahre nach der Eröffnung des Konkurses werden nun die letzten Prunkstücke der Winterthurer Unternehmerfamilie Erb verkauft. In Absprache mit den Gläubigervertretern sei entschieden worden, die letzten noch für die Konkursmasse verbliebenen Liegenschaften koordiniert zu versteigern, teilte das Thurgauer Konkursamt am Mittwoch mit.
Es handelt es sich um zwei landwirtschaftliche Liegenschaften in Salenstein und um drei Liegenschaften in Winterthur: die Villa Wolfensberg, eine Waldparzelle sowie ein landwirtschaftlich nutzbares Grundstück.
Auktion im Februar
Die Villa Wolfensberg, einst Wohnsitz von Patron Hugo Erb (†88), sei einige Zeit im freien Verkauf angeboten worden. Es habe sich aber kein Käufer gefunden, erklärte Martin Wenk vom Thurgauer Konkursamt gegenüber Keystone-SDA. Nun werde sie zusammen mit den anderen Grundstücken versteigert, um den Konkurs abschliessen zu können.
Die amtlichen Publikationen für die öffentlichen Versteigerungen sollen bis Ende November 2019 erfolgen, die Auktionen finden dann Mitte Februar 2020 statt. Für das landwirtschaftlichen Grundstücke in Salenstein ist das Thurgauer Konkursamt zuständig, für die Liegenschaften Wolfensberg das Konkursamt Wülflingen-Winterthur.
Sechs Milliarden Schulden
Das Verfahren um den Erb-Konkurs läuft seit rund 15 Jahre. Nun steht es vor dem Abschluss. Die Firmengruppe hatte bei der Pleite einen Schuldenberg von über sechs Milliarden Franken hinterlassen. Zu den Gläubigern gehören vor allem Banken, aber auch Private und wegen Steuerschulden auch der Kanton Zürich.
Im März 2019 konnte das Thurgauer Konkursamt bereits Schloss Eugensberg in Salenstein samt Umschwung an den Innerschweizer IT-Unternehmer Christian Schmid verkaufen. Der Mindestpreis lag bei 35 Millionen Franken, der genaue Verkaufserlös wurde nicht bekannt gegeben. (SDA/gnc)