Wer regelmässig auf der Autobahn A1 zwischen Zürich und dem Aargau unterwegs ist, hat es sicher schon bemerkt: Die Autobahnraststätte Würenlos AG erhält eine Frischzellenkur. Aus dem «Fressbalken» der Nation mit einmaliger Sicht auf die Fahrbahn soll im Zuge geänderter Essgewohnheiten der «Freshbalken» werden.
Initiiert haben den Umbau Abraham und Zacharias Oliver. Die beiden Brüder haben die Raststätte mit Bovida Real Estate AG vor zweieinhalb Jahren gekauft. «Nach der Übernahme haben wir uns grundsätzliche Gedanken gemacht, wie man die bekannte Raststätte in neuem Glanz erstrahlen lassen kann», sagt Mitinhaber und Bovida-Geschäftsführer Zacharias Oliver zur «Aargauer Zeitung». Der Umbau soll Ende November abgeschlossen sein und zehn Millionen Franken kosten.
Auf Kundenwünsche eingegangen
Die neuen Besitzer haben einerseits Experten, aber auch die Nutzer nach ihrer Meinung gefragt, bevor sie das Projekt in Angriff genommen haben: «Wichtig war dabei insbesondere die Befragung von Kunden, um auf deren Bedürfnisse und Wünsche eingehen zu können», erklärt Zacharias Oliver. «Wir sind überzeugt, dass wir mit den zahlreichen Massnahmen aus der berühmten Raststätte einen modernen Mobilitätshub schaffen können, der den Ansprüchen des individuellen Personenverkehrs der Zukunft gerecht wird», sagt Oliver.
Mehr Leute als am Times Square
Damit aus dem «Fressbalken» auch tatsächlich der auf den Bautafeln angekündigte «Freshbalken» entsteht, wird das Angebot an frischen Lebensmitteln stark ausgebaut. Im Frühling 2020 sollen einen neue Coop-Filiale sowie ein weiteres Marché-Lokal ihre Türen öffnen. Zudem wird es in Würenlos für Kunden künftig möglich sein, dank eines Travelex-Schalters die Mehrwertsteuer jener Waren, die sie im Ausland gekauft haben, direkt und ohne Umwege am Schalter zurückzuholen.
Ein Umbau, der sich lohnen dürfte. Denn die Shopping-Destination Würenlos ist mit einer jährlichen Frequenz von rund 50 Millionen Autos und ungefähr 80 Millionen Personen ein aussergewöhnlicher Ort. Zum Vergleich: Der New Yorker Times Square weist eine Personenfrequenz von knapp 40 Millionen pro Jahr auf.
Nicht nur die Raststätte wird umgebaut, auch das Platzangebot wird ausgebaut – auf 560 Parkplätze. Da die meisten Arbeiten in der Nacht durchgeführt werden, müssen Kunden nur mit wenigen Einschränkungen rechnen.
Das Brückenrestaurant wurde 1972 eröffnet und war damals die grösste über eine Autobahn gespannte Raststätte Europas. Mit einem Eröffnungsfest am 30. November wird die erneuerte Raststätte eingeweiht.